Zurück   Weiter

<225> [Arbeitsprozess und Verwertungsprozess]

Es kann am Ende des Prozesses nichts herauskommen, was nicht im Anfang desselben als Voraussetzung und Bedingung desselben erschien. Andrerseits muss aber auch alles herauskommen. Wenn daher am Ende des Produktionsprozesses, der unter der Voraussetzung des Kapitals begonnen war, das Kapital am Ende, als Formbeziehung, verschwunden erscheint, kann dies nur der Fall sein, weil die unsichtbaren Fäden, die es durch denselben durchzieht, übersehen worden sind. Betrachten wir also diese Seite.

Es ist also das erste Resultat:

α) Durch die Einverleibung der Arbeit in das Kapital wird das Kapital Produktionsprozess; zunächst aber materieller Produktionsprozess; Produktionsprozess überhaupt, so dass der Produktionsprozess des Kapitals nicht unterschieden ist von materiellem Produktionsprozess überhaupt. Seine Formbestimmung ist völlig erloschen. Dadurch, dass das Kapital ausgetauscht hat einen Teil seines gegenständlichen Seins gegen Arbeit, ist sein gegenständliches Dasein selbst dirimiert 1 in sich als Gegenstand und Arbeit; die Beziehung beider bildet den Produktionsprozess oder noch genauer den Arbeitsprozess. Es erscheint hiermit der vor dem Wert, als Ausgangspunkt gesetzte Arbeitsprozess – der wegen seiner Abstraktheit, reinen Stofflichkeit, allen Produktionsformen gleich eigen ist – wieder innerhalb des Kapitals, als ein Prozess, der innerhalb seines Stoffs vorgeht, seinen Inhalt bildet.

(Dass auch innerhalb des Produktionsprozesses selbst diese Auslöschung der Formbestimmung nur Schein ist, wird sich zeigen.)

<226> Insofern das Kapital Wert ist, aber als Prozess zunächst unter der Form des einfachen Produktionsprozesses, des in keiner besonderen ökonomischen Bestimmtheit gesetzten Produktionsprozesses, sondern des Produktionsprozesses überhaupt erscheint, so kann – je nachdem irgendeine besondere Seite des einfachen Produktionsprozesses (der als solcher, wie wir gesehen haben, keineswegs Kapital voraussetzt, sondern allen Produktionsweisen eigen ist) fixiert wird, gesagt werden, das Kapital werde Produkt, oder es sei Arbeitsinstrument oder auch Rohstoff der Arbeit. Wird es ferner wieder als eine der Seiten aufgefasst, die der Arbeit als Stoff oder bloßes Mittel gegenübersteht, so wird mit Recht gesagt, dass das Kapital nicht produktiv sei,2 weil es dann eben nur als der der Arbeit gegenüberstehende Gegenstand, Materie, betrachtet wird; als bloß passiv. Das Richtige aber ist, dass es nicht als eine der Seiten oder als Verschiedenheit der einen Seite an sich selbst noch als bloßes Resultat (Produkt) erscheint, sondern als der einfache Produktionsprozess selbst; dass dieser jetzt als der sich selbst bewegende Inhalt des Kapitals erscheint.

||l4| β) Nun die Seite der Formbestimmung zu betrachten, wie sie sich in dem Produktionsprozess erhält und modifiziert.

{Was produktive Arbeit ist oder nicht, ein Punkt, worüber viel gestritten worden ist hin und her, seit Adam Smith diese Unterscheidung machte,3 muss sich aus der Auseinanderlegung der verschiedenen Seiten des Kapitals selbst ergeben. Produktive Arbeit ist bloß die, die Kapital produziert. Ist es nicht toll, fragt z. B. (wenigstens ähnlich) Herr Senior, dass der Klaviermacher ein produktiver Arbeiter sein soll, aber der Klavierspieler nicht, obgleich doch ohne den Klavierspieler das Klavier ein Nonsens wäre?4 Aber so ist es exakt. Der Klaviermacher reproduziert Kapital; der Klavierspieler tauscht seine Arbeit nur gegen Revenue aus. Aber der Klavierspieler produziert Musik und befriedigt unsern Tonsinn, produziert ihn auch gewissermaßen? In fact, so tut er: Seine Arbeit produziert etwas; darum ist sie nicht produktive Arbeit im ökonomischen Sinn; sowenig als die Arbeit des Narren produktiv ist, der Hirngespinste produziert. Produktiv ist die Arbeit nur, indem sie ihr eigenes Gegenteil produziert. Andre Ökonomen lassen daher den sog. improduktiven Arbeiter indirekt produktiv sein. Z.B. der Klavierspieler gibt Stimulus zur Produktion; teils indem er unsere Individualität tatkräftiger, lebensvoller stimmt, oder auch in dem gemeinen Sinn, dass er ein neues Bedürfnis erweckt, zu dessen Befriedigung mehr Fleiß in der unmittelbaren materiellen Produktion angewandt wird. Darin ist schon zugegeben, dass nur die Arbeit, die Kapital produziert, produktiv ist; dass also die Arbeit, die das nicht tut, wie nützlich sie immer sein mag – sie kann ebenso gut schädlich sein – für die Kapitali-<227>sierung nicht produktive, hence 5 unproduktive Arbeit ist. Andre Ökonomen sagen, der Unterschied von produktiv und unproduktiv müsse nicht auf die Produktion, sondern auf die Konsumtion bezogen werden. Quite the contrary.6 Der Tabakproduzent ist produktiv, obgleich der Tabakkonsum improduktiv ist. Die Produktion für unproduktive Konsumtion ist quite as productive as that for productive consumption; always supposed that it produces or reproduces capitale 7.

„Produktiver Arbeiter [ist] derjenige, der unmittelbar seines Meisters Reichtum vermehrt“,

sagt Malthus daher sehr richtig (X, 40)8; wenigstens nach einer Seite hin richtig. Der Ausdruck ist zu abstrakt, da er in dieser Fassung ebenso vom Sklaven gilt. Des master’s wealth 9, im Verhältnis zum Arbeiter, ist die Form des Reichtums selbst in seinem Verhältnis zur Arbeit, das Kapital. Productive labourer he that directly augments Capital. 10}

Als Gebrauchswert ist die Arbeit nur für das Kapital und ist der Gebrauchswert des Kapitals selbst, d. h. die vermittelnde Tätigkeit, wodurch es sich verwertet. Das Kapital als seinen Wert reproduzierend und vermehrend ist der selbständige Tauschwert (das Geld) als Prozess, als Prozess der Verwertung. Die Arbeit ist daher nicht als Gebrauchswert für den Arbeiter; sie ist daher nicht für ihn als Produktivkraft des Reichtums, als Mittel oder als Tätigkeit der Bereicherung. Er bringt sie als Gebrauchswert in den Austausch mit dem Kapital, das ihm so nicht als Kapital, sondern als Geld gegenübersteht. Kapital als Kapital ist es erst in Bezug auf den Arbeiter durch die Konsumtion der Arbeit, die zunächst außerhalb dieses Austauschs fällt und unabhängig von ihm ist. Gebrauchswert für das Kapital, ist die Arbeit bloßer Tauschwert für den Arbeiter; vorhandener Tauschwert. Als solcher wird sie gesetzt im Akt des Austauschs mit dem Kapital, durch ihren Verkauf für Geld. Der Gebrauchswert einer Sache geht ihren Verkäufer als solchen nichts an, sondern nur ihren Käufer. Die Eigenschaft des Salpeter, zum Pulver verbraucht werden zu können, bestimmt nicht den Preis des Salpeters, sondern dieser Preis ist bestimmt durch die Produktionskosten des Salpeters selbst, das Quantum der in ihm vergegenständlichten Arbeit. In der Zirkulation, worein die Gebrauchswerte als Preise eingehen, resultiert ihr Wert nicht von der Zirkulation, obgleich er sich nur in ihr realisiert; er ist ihr vorausgesetzt und wird nur verwirklicht durch den Austausch gegen Geld. So die Arbeit, die vom Arbeiter als Ge-<228>brauchswert dem Kapital verkauft wird, ist für den Arbeiter sein Tauschwert, den er realisieren will, der aber schon bestimmt ist vor dem Akt dieses Austauschs, als Bedingung ihm vorausgesetzt ist, bestimmt wie der Wert jeder anderen Ware durch Nachfrage und Zufuhr oder im Allgemeinen, womit wir es hier allein zu tun haben, die Produktionskosten, das Quantum vergegenständlichter Arbeit, wodurch die Arbeitsfähigkeit des Arbeiters produziert worden ist und die sie daher als Äquivalent erhält.

Der ||15| Tauschwert der Arbeit, dessen Realisierung im Prozess des Austauschs mit dem Kapitalisten vorgeht, ist daher vorausgesetzt, vorausbestimmt, und erleidet nur die formelle Modifikation, die jeder nur ideell gesetzte Preis durch seine Realisierung erhält. Er ist nicht bestimmt durch den Gebrauchswert der Arbeit. Für den Arbeiter selbst hat sie nur Gebrauchswert, insofern sie Tauschwert ist, nicht Tauschwerte produziert. Für das Kapital hat sie nur Tauschwert, insofern sie Gebrauchswert ist. Gebrauchswert als unterschieden von ihrem Tauschwert ist sie nicht für den Arbeiter selbst, sondern nur für das Kapital. Der Arbeiter tauscht also die Arbeit als einfachen, vorherbestimmten, durch einen vergangenen Prozess bestimmten Tauschwert aus – er tauscht die Arbeit selbst als vergegenständlichte Arbeit, nur soweit sie schon ein bestimmtes Quantum Arbeit vergegenständlicht, also ihr Äquivalent schon ein gemessenes, gegebenes ist –; das Kapital tauscht sie ein als lebendige Arbeit, als die allgemeine Produktivkraft des Reichtums; den Reichtum vermehrende Tätigkeit. Dass der Arbeiter sich also durch diesen Austausch nicht bereichern kann, indem er, wie Esau für ein Gericht Linsen seine 11 Erstgeburt, so er für die Arbeitsfähigkeit als eine vorhandene Größe ihre schöpferische Kraft hingibt, ist klar. Er muss sich vielmehr verarmen, wie wir weiter sehen werden, indem die schöpferische Kraft seiner Arbeit als die Kraft des Kapitals, als fremde Macht sich ihm gegenüber etabliert. Er entäußert sich der Arbeit als Produktivkraft des Reichtums; das Kapital eignet sie sich als solche an. Die Trennung von Arbeit und Eigentum am Produkt der Arbeit, von Arbeit und Reichtum ist daher in diesem Akt des Austauschs selbst gesetzt. Was als Resultat paradox scheint, liegt schon in der Voraussetzung selbst. Die Ökonomen haben mehr oder minder empirisch dies ausgedrückt.

Dem Arbeiter gegenüber wird also die Produktivität seiner Arbeit eine fremde Macht, überhaupt seine Arbeit, soweit sie nicht Vermögen, sondern Bewegung, wirkliche Arbeit ist; das Kapital umgekehrt verwertet sich selbst durch Aneignung fremder Arbeit. (Wenigstens ist die Möglichkeit der Verwertung dadurch gesetzt; als Resultat des Austauschs zwischen Arbeit und <229> Kapital. Realisiert wird das Verhältnis erst im Produktionsakt selbst, wo das Kapital wirklich die fremde Arbeit konsumiert.) Wie ihm Arbeit als vorausgesetzter Tauschwert gegen ein Äquivalent in Geld, wird dies wieder gegen ein Äquivalent in Ware ausgetauscht, die verzehrt wird. In diesem Prozess des Austauschs ist die Arbeit nicht produktiv; sie wird dies erst für das Kapital; aus der Zirkulation kann sie nur herausziehen, was sie in sie hineingeworfen hat, ein prädeterminiertes Quantum Ware, die ebenso wenig ihr eigenes Produkt ist, wie ihr eigener Wert.

Die Arbeiter, sagt Sismondi, tauschen ihre Arbeit aus gegen Getreide und verzehren es, während sie „zum Kapital für ihren Herrn geworden ist“. (Sism[ondi] VI.) „Ihre Arbeit zum Austausch gebend, verwandeln die Arbeiter sie in Kapital.“ (id. VIII.)12

Indem der Arbeiter seine Arbeit an den Kapitalisten verkauft, erhält er ein Recht nur auf den Arbeitspreis, nicht auf das Produkt dieser Arbeit, noch auf den Wert, den sie ihm zugefügt hat. (Cherbuliez XXVIII.)13

Verkaufen der Arbeit = Renunziation auf alle Früchte der Arbeit. “ (l. c.)

Alle Fortschritte der Zivilisation daher, oder in anderen Worten, alle Vermehrung der gesellschaftlichen Produktivkräfte, if you want 14 der Produktivkräfte der Arbeit selbst – wie sie resultieren von Wissenschaft, Erfindungen, Teilung und Kombination der Arbeit, verbesserten Kommunikationsmitteln, Schaffen des Weltmarkts, Maschinerie etc. – bereichern nicht den Arbeiter, sondern das Kapital; vergrößern also nur die die Arbeit beherrschende Macht; vermehren nur die Produktivkraft des Kapitals. Da das Kapital der Gegensatz des Arbeiters ist, vermehren sie nur die objektive Macht über die Arbeit. Die Verwandlung der Arbeit (als lebendiger zweckmäßiger Tätigkeit) in Kapital ist an sich das Resultat des Austauschs zwischen Kapital und Arbeit, insofern sie dem Kapitalisten das Eigentumsrecht auf das Produkt der Arbeit gibt (und das Kommando über dieselbe). Gesetzt wird diese Verwandlung erst im Produktionsprozess selbst. Die Frage, ob das Kapital produktiv sei oder nicht, ist also absurd. Die Arbeit selbst ist nur produktiv als in das Kapital aufgenommen, wo das Kapital die Grundlage der Produktion bildet, und der Kapitalist also der Kommandeur der Produktion ist. Die Produktivität der Arbeit wird ebenso zur Produktivkraft des Kapitals, wie der allgemeine Tauschwert der Waren sich im Geld fixiert. Die Arbeit, wie sie im Gegensatz zum Kapital für sich im Arbeiter existiert, die Arbeit also in ihrem unmittelbaren Dasein, getrennt vom Kapital, ist nicht produktiv. Als Tätigkeit des Arbeiters wird sie auch nie produktiv, dieweil sie nur in den einfachen, nur formell verändernden Prozess <230> der Zirkulation eingeht. Diejenigen daher, die nachweisen, dass alle dem ||16| Kapital zugeschriebene Produktivkraft eine Verrückung ist, eine Transposition der Produktivkraft der Arbeit, vergessen eben, dass das Kapital selbst wesentlich diese Verrückung, diese Transposition ist und dass die Lohnarbeit als solche das Kapital voraussetzt, also auch ihrerseits betrachtet diese Transsubstantiation ist; der notwendige Prozess, ihre eigenen Kräfte als dem Arbeiter fremde zu setzen. Zugleich die Lohnarbeit bestehen lassen und das Kapital aufheben, ist daher sich selbst widersprechende und auflösende Forderung. Andere, selbst Ökonomen, z. B. Ricardo, Sismondi etc., sagen, dass nur die Arbeit, nicht das Kapital produktiv ist.15 Aber dann fassen sie das Kapital nicht in seiner spezifischen Formbestimmtheit als ein in sich reflektiertes Produktionsverhältnis, sondern denken nur an seine stoffliche Substanz, Rohstoff etc. Diese stofflichen Elemente aber machen nicht das Kapital zum Kapital. Andrerseits fällt ihnen dann wieder ein, dass das Kapital nach der einen Seite Wert ist, also etwas Immaterielles, Gleichgültiges gegen sein stoffliches Bestehen. So Say:

Das Kapital ist seinem Wesen nach immer immateriell, da es nicht die Materie ist, die das Kapital ausmacht, sondern der Wert dieser Materie, Wert, der nichts Körperliches hat.“ (Say. 21.)16

Oder Sismondi:

„Das Kapital ist ein kaufmännischer Begriff.“ (Sismondi. LX.)17

Aber dann fällt ihnen ein, dass Capital doch auch eine andere ökonomische Bestimmung ist als valeur 18, weil sonst überhaupt nicht von Kapital im Unterschied von valeur zu sprechen wäre und, wenn alle Kapitalien Werte, die Werte als solche noch nicht Kapital sind. Dann flüchten sie wieder zu seiner stofflichen Gestalt innerhalb des Produktionsprozesses zurück, z. B. wenn Ricardo 19 das Kapital erklärt als accumulated labour employed in the production of new labour 20, d.h. als bloßes Arbeitsinstrument oder Arbeitsmaterial. In diesem Sinne spricht Say 21 gar von dem Service productif du Capital 22, auf den sich seine Remuneration gründen soll, als wenn das Arbeitsinstrument als solches Anspruch auf den Dank des Arbeiters hätte und es nicht grade nur durch ihn als Arbeitsinstrument, als produktiv gesetzt werde. Die Selbständigkeit des Arbeitsinstruments, d.h. eine gesellschaftliche Bestimmung desselben, d. h. seine Bestimmung als Kapital wird so vorausgesetzt, um die Ansprüche des Kapitals zu deduzieren. Proudhons: „le Capital vaut, le travail produit“23, heißt absolut nichts als: Das Kapital ist Wert,24 und dahier weiter nichts vom Kapital gesagt ist, als dass es Wert ist, der Wert ist Wert (das <231> Subjekt des Urteils ist hier bloß anderer Name für das Prädikat), und die Arbeit produziert, ist produktive Tätigkeit, d.h., die Arbeit ist Arbeit, da sie eben nichts ist außer dem „produire“25. Dass diese identischen Urteile keinen besonderen fonds 26 von Weisheit enthalten, muss augenfällig sein, und dass sie namentlich nicht ein Verhältnis ausdrücken können, worin der Wert und die Arbeit in ein Verhältnis treten, worin sie sich selbst aufeinander beziehen und voneinander unterscheiden, nicht als gleichgültige Indifferente nebeneinander liegen. Schon dass die Arbeit dem Kapital gegenüber als Subjekt erscheint, d. h. der Arbeiter nur in der Bestimmung der Arbeit, und diese ist nicht er selbst, müsste die Augen öffnen. Es liegt darin schon, abgesehen vom Kapital, eine Beziehung, ein Verhältnis des Arbeiters zu seiner eigenen Tätigkeit, das keineswegs das „natürliche“ ist, sondern selbst schon eine spezifische ökonomische Bestimmung enthält.

Das Kapital, soweit wir es hier betrachten, als zu unterscheidendes Verhältnis von Wert und Geld ist das Kapital im allgemeinen, d. h. der Inbegriff der Bestimmungen, die den Wert als Kapital von sich als bloßem Wert oder Geld unterscheiden. Wert, Geld, Zirkulation etc., Preise etc. sind vorausgesetzt, ebenso Arbeit etc. Aber wir haben es weder noch mit einer besonderen Form des Kapitals zu tun noch mit dem einzelnen Kapital als unterschieden von anderen einzelnen Kapitalien etc. Wir wohnen seinem Entstehungsprozess bei. Dieser dialektische Entstehungsprozess ist nur der ideale Ausdruck der wirklichen Bewegung, worin das Kapital wird. Die späteren Beziehungen sind als Entwicklung aus diesem Keim heraus zu betrachten. Aber es ist nötig, die bestimmte Form zu fixieren, auf der es auf einem gewissen Punkt gesetzt ist. Sonst entsteht Konfusion.

||17| Das Kapital ist bisher seiner stofflichen Seite nach als einfacher Produktionsprozess betrachtet worden. Dieser Prozess ist aber der Seite der Formbestimmtheit nach Selbstverwertungsprozess. Selbstverwertung schließt ein sowohl Erhalten des vorausgesetzten Werts als Vervielfältigung desselben.

Der Wert tritt als Subjekt auf. Die Arbeit ist zweckmäßige Tätigkeit, und so ist der stofflichen Seite nach vorausgesetzt, dass im Produktionsprozess das Arbeitsinstrument wirklich als Mittel zu einem Zweck gebraucht worden ist und dass das Rohmaterial als Produkt einen höheren Gebrauchswert erhalten hat, sei es durch chemischen Stoffwechsel oder mechanische Veränderung, als es vorher besaß. Allein diese Seite selbst, als bloß den Gebrauchswert betreffend, gehört noch dem einfachen Produktionsprozess an. Es handelt sich hier nicht darum – dies ist vielmehr eingeschlossen, vorausgesetzt –, dass ein <232> höhrer Gebrauchswert erzeugt ist (dies selbst ist sehr relativ; wenn Korn in Branntwein verwandelt wird, so ist der höhere Gebrauchswert selbst schon mit Bezug auf die Zirkulation gesetzt); es ist auch kein höherer Gebrauchswert für das Individuum, den Produzenten erzeugt. Dies ist wenigstens zufällig und geht das Verhältnis als solches nichts an; sondern ein höherer Gebrauchswert für andere. Worum es sich handelt, dass ein höherer Tauschwert hervorgebracht ist. Bei der einfachen Zirkulation endete für die einzelne Ware der Prozess damit, dass sie als Gebrauchswert an ihren Mann kam, konsumiert wurde. Sie trat damit aus der Zirkulation heraus; verlor ihren Tauschwert, überhaupt ihre ökonomische Formbestimmung. Das Kapital hat sein Material durch die Arbeit und die Arbeit durch sein Material konsumiert; es hat sich als Gebrauchswert konsumiert, aber nur als Gebrauchswert für es selbst, als Kapital. Seine Konsumtion als Gebrauchswert fällt also hier selbst in die Zirkulation, oder vielmehr es setzt selbst den Anfang der Zirkulation oder ihr Ende, wie man will. Die Konsumtion des Gebrauchswertes fällt hier selbst in den ökonomischen Prozess, weil der Gebrauchswert hier selbst durch den Tauschwert bestimmt ist. In keinem Moment des Produktionsprozesses hört das Kapital auf, Kapital zu sein, oder der Wert auf, Wert zu sein und als solcher Tauschwert. Nichts ist alberner als, wie Herr Proudhon tut, sagen, durch den Akt des Austauschs, d. h. dadurch, dass es wieder in die einfache Zirkulation tritt, wird das Kapital nun aus Produkt Tauschwert. 27 Wir wären damit wieder an den Anfang zurückgeschleudert, selbst bis zum unmittelbaren Tauschhandel, wo die Entstehung des Tauschwerts aus dem Produkt betrachtet wird. Dass das Kapital nach Beendigung des Produktionsprozesses, nach seiner Konsumtion als Gebrauchswert, wieder als Ware in Zirkulation tritt und treten kann, liegt schon darin, dass es als sich erhaltender Tauschwert vorausgesetzt war. Soweit es aber nur als Produkt jetzt wieder Ware und als Ware Tauschwert wird, Preis erhält und als solcher im Geld realisiert wird, ist es einfache Ware, Tauschwert überhaupt, und als solcher ist es in der Zirkulation ebenso sehr dem Schicksal ausgesetzt, dass es sich im Geld realisiert, als dass es sich nicht in ihm realisiert; d. h. dass sein Tauschwert Geld wird oder nicht. Sein Tauschwert ist daher vielmehr problematisch geworden – der vorhin ideell gesetzt war – als dass er entstünde. Und nun gar, dass es als ein höherer Tauschwert reell in der Zirkulation gesetzt wird, kann nicht aus der Zirkulation selbst herstammen, worin nur Äquivalente, ihrer einfachen Bestimmung nach, ausgetauscht werden. Wenn es als höherer Tauschwert aus ihr herauskommt, muss es als solcher in sie herein getreten sein.

Das Kapital besteht der Form nach nicht aus Arbeitsgegenständen und Arbeit, sondern aus Werten und noch bestimmter aus Preisen. Dass <233> seine 28 Wertelemente verschiedene Substanzen angenommen haben während des Produktionsprozesses, geht ihre Bestimmung als Werte nicht an; sie werden dadurch nicht verändert. Wenn sie aus der Form der Unruhe des Prozesses – am Ende desselben wieder in ruhende, objektive Gestalt sich zusammenfassen im Produkt, so ist dies ebenfalls ein bloßer Stoffwechsel in Bezug auf den Wert, der ihn nicht alteriert. Allerdings sind die Substanzen als solche zerstört worden, aber nicht in Nichts, sondern in eine anders geformte Substanz. Früher erschienen sie als elementarische, gleichgültige Bedingungen des Produkts. Jetzt sind sie Produkt. Der Wert des Produkts kann also nur = sein der Summe der Werte, die in den bestimmten stofflichen Elementen des Prozesses materialisiert waren, als Rohstoff, Arbeitsinstrument (dazu gehören auch die bloß instrumentellen Waren) und als Arbeit selbst. Der Rohstoff ist ganz verzehrt worden, die Arbeit ist ganz verzehrt worden, das Instrument ist nur zum Teil verzehrt worden, fährt also fort, einen Teil des Werts des Kapitals in seiner bestimmten vor dem Prozess ihm angehörigen Existenzweise zu besitzen. Dieser Teil kommt also gar nicht in Betracht hier, da er keine Veränderung erlitten. Die verschiedenen Existenzweisen der Werte waren reiner Schein, der Wert selbst bildete in ihrem Verschwinden das sich gleichbleibende Wesen. Das Produkt, als Wert betrachtet, ist dieser Seite nach nicht Produkt, sondern vielmehr identisch geblieben, unveränderter Wert, der nur in einer anderen Existenzweise ist, die ihm aber auch gleichgültig ist und gegen Geld ausgetauscht werden kann.

Der Wert des Produkts ist = dem Wert des Rohstoffs + dem Wert des vernichteten Teils, also an das Produkt übergegangenen, in seiner ursprünglichen Form aufgehobenen des Arbeitsinstruments + dem Wert der Arbeit. Oder der Preis des Produkts ist gleich seinen Produktionskosten, i. e. = der Summe der Preise der Waren, die in dem Produktionsprozess konsumiert worden sind. D.h. in anderen Worten nichts, als dass der Produktionsprozess nach seiner stofflichen Seite gleichgültig für den Wert ||18| war; dass er daher identisch mit sich geblieben ist und nur eine andere stoffliche Existenzweise angenommen hat, in anderer Substanz und Form materialisiert ist. (Die Form der Substanz geht die ökonomische Form, den Wert als solchen nichts an.) War das Kapital ursprünglich = 100 Taler, so ist es nach wie vor gleich 100 Taler geblieben, obgleich die 100 Taler im Produktionsprozess existierten als 50 Taler Baumwolle, 40 Taler Arbeitslohn + 10 Taler Spinnmaschine und jetzt als Baumwollgarn zum Preis von 100 Talern existieren. Diese Reproduktion der 100 Taler ist einfaches Sichselbstgleichbleiben, bloß dass es durch den ma-<234>teriellen Produktionsprozess vermittelt ist. Dieser muss daher zum Produkt fortgehen, denn sonst verliert Baumwolle ihren Wert, Arbeitsinstrument umsonst aufgenutzt, Arbeitslohn umsonst bezahlt. Die einzige Bedingung für die Sichselbsterhaltung des Werts ist, dass der Produktionsprozess wirklicher totaler Prozess ist, also bis zum Produkt fortgeht. Die Totalität des Produktionsprozesses, d. h., dass er bis zum Produkt fortgeht, ist hier in der Tat Bedingung des Sicherhaltens, Sichgleichbleibens des Werts, aber dies liegt schon in der ersten Bedingung, dass das Kapital wirklich Gebrauchswert wird, wirklicher Produktionsprozess; ist an diesem Punkt also vorausgesetzt.

Andrerseits ist der Produktionsprozess nur Produktionsprozess für das Kapital, insofern es sich als Wert in diesem Prozess erhält, also im Produkt. Der Satz, dass der notwendige Preis = der Summe der Preise der Produktionskosten, ist daher rein analytisch. Es ist die Voraussetzung der Produktion des Kapitals selbst. Einmal ist das Kapital als 100 Taler gesetzt, als einfacher Wert; dann ist es in diesem Prozess gesetzt als Summe von Preisen bestimmter, durch den Produktionsprozess selbst bestimmter, Wertelemente seiner selbst. Der Preis des Kapitals, sein Wert in Geld ausgedrückt, = dem Preise seines Produkts. D.h., der Wert des Kapitals als Resultat des Produktionsprozesses ist derselbe, der er als Voraussetzung desselben war. Nur bleibt er während des Prozesses nicht bestehen, weder in der Einfachheit, die er am Anfang, noch die er am Ende als Resultat wieder hat, sondern zerlegt sich in zunächst durchaus gleichgültige quantitative Bestandteile als Wert der Arbeit (Arbeitslohn), Wert des Arbeitsinstruments und Wert des Rohmaterials. Es ist weiter noch keine Beziehung gesetzt, als dass im Produktionsprozess der einfache Wert sich numerisch auseinander legt, als eine Anzahl von Werten, die im Produkt wieder in ihrer Einfachheit zusammengeht, aber nun als Summe ist. Die Summe ist aber = der ursprünglichen Einheit. Es ist hier sonst, den Wert betrachtet, außer der quantitativen Teilung, durchaus noch kein Unterschied in der Beziehung zwischen den verschiedenen Wertquantis enthalten 29. 100 Taler war das ursprüngliche Kapital; 100 Taler ist das Produkt, aber die 100 Taler jetzt als Summe von 50 + 40 + 10 Taler. Ich hätte die 100 Taler auch ursprünglich als eine Summe von 50 + 40+ 10 Talern betrachten können, aber ebenso gut als eine Summe von 60 + 30 + 10 Talern etc. Dass sie jetzt als Summe von bestimmten Anzahlen von Einheiten erscheinen, ist dadurch gesetzt, dass die verschiedenen stofflichen Elemente, worin das Kapital sich im Produktionsprozess zerlegte, jedes einen Teil seines Werts, aber einen bestimmten, darstellten.

<235> Es wird sich später zeigen, dass diese Anzahlen, worin die ursprüngliche Einheit zerlegt wird, selbst bestimmte Verhältnisse zueinander haben, aber das geht uns hier noch nichts an. Soweit eine Bewegung während des Produktionsprozesses im Werte selbst gesetzt ist, ist sie rein formelle, die aus folgendem einfachen Akt besteht: dass der Wert erst als Einheit existiert: eine bestimmte Anzahl von Einheiten, die selbst als Einheit, ein Ganzes betrachtet wird: Kapital von 100 Talern; zweitens, dass während des Produktionsprozesses diese Einheit geteilt wird in 50 Taler, 40 Taler und 10 Taler, eine Teilung, die wesentlich ist, insofern Arbeitsmaterial, Instrument und Arbeit in bestimmten Quantis gebraucht werden, aber hier in Bezug auf die 100 Taler selbst nur als ein gleichgültiges Zerlegen in verschiedene Anzahlen derselben Einheit sind; endlich, dass im Produkt die 100 Taler als Summe wieder erscheinen. Der einzige Prozess in Bezug auf den Wert, dass er einmal als ein Ganzes, Einheit; dann als Teilung dieser Einheit in bestimmte Anzahl; endlich als Summe erscheint. Die 100 Taler, die am Ende als Summe erscheinen, sind ebenso gut und grade dieselbe Summe, die im Anfang als Einheit erschien. Die Bestimmung der Summe, des Zusammenaddierens kam nur durch das Teilen, das im Produktionsakt vor sich ging, heraus; existiert aber nicht im Produkt als solchem. Weiter also sagt der Satz nichts, dass der Preis des Produkts = dem Preise der Produktionskosten oder dass der Wert des Kapitals = dem Wert des Produkts ist, als dass sich der Wert des Kapitals im Produktionsakt erhalten hat und jetzt als Summe erscheint. Mit dieser bloßen Identität des Kapitals oder Reproduktion seines Werts durch den Produktionsprozess hindurch wären wir noch nicht weiter, als wir im Anfang waren. Was im Anfang als Voraussetzung da war, ist jetzt ||19| als Resultat da, und zwar in unveränderter Form. Dass die Ökonomen das in der Tat nicht meinen, wenn sie von der Bestimmung des Preises durch die Produktionskosten sprechen, ist klar. Es könnte sonst nie ein größerer Wert geschaffen werden, als ursprünglich vorhanden war; kein größerer Tauschwert, obgleich ein größerer Gebrauchswert, von dem hier gar nicht die Rede. Es handelt sich vom Gebrauchswert des Kapitals als solchen, nicht vom Gebrauchswert einer Ware.

Wenn man sagt, die Produktionskosten oder der notwendige Preis einer Ware ist = 110, so rechnet man so: Ursprüngliches Kapital = 100 (also z.B. Rohstoff = 50; Arbeit = 40; Instrument = 10) + 5% Zins + 5% Profit. Also die Produktionskosten = 110, nicht = 100; die Produktionskosten also größer als die Kosten der Produktion. Es hilft nun durchaus nichts, wie einige Ökonomen lieben, vom Tauschwert zum Gebrauchswert der Ware zu flüchten. Ob dieser als Gebrauchswert höher oder niedriger ist, bestimmt als solches nicht den Tauschwert. Die Waren fassen oft unter ihre Produktionspreise, <236> obgleich sie unstreitig höheren Gebrauchswert erhalten haben, den sie in der Epoche vor der Produktion hatten. Ebenso unnütz ist es, zur Zirkulation zu flüchten. Ich produziere zu 100, aber ich verkaufe zu 110.

„Profit wird nicht gemacht, indem man austauscht. Hätte er nicht zuvor existiert, könnte er es auch nach dieser Transaktion nicht.“ (Ramsay. IX, 88.)30

D. h. aus der einfachen Zirkulation die Vermehrung des Werts erklären wollen, während sie 31 vielmehr ausdrücklich ihn nur als Äquivalent setzt. Auch empirisch ist es klar, dass wenn alle um 10% zu teuer verkaufen, dies dasselbe ist, als wenn sie alle zu den Produktionskosten verkauften. Der Mehrwert 32 wäre damit rein nominell, factice 33, konventionell, eine bloße Phrase. Und da das Geld selbst Ware ist, Produkt, so würde es auch um 10 % zu teuer verkauft, d.h. der Verkäufer, der 110 Taler erhielte, erhielte in fact nur 100. (Sieh auch Ricardo über den auswärtigen Handel, den er als einfache Zirkulation fasst und daher sagt:

„Der auswärtige Handel kann nie die Tauschwerte eines Landes erhöhen.“ (Ricardo, 39, 40.)34

Die Gründe, die er dafür beibringt, sind absolut dieselben, die „beweisen“, dass der Austausch als solcher, die einfache Zirkulation, also der Handel überhaupt, sofern er als solche gefasst wird, nie Tauschwerte erhöhen, nie den Tauschwert erzeugen kann.) Der Satz, dass der Preis = den Produktionskosten, müsste sonst auch heißen: Der Preis einer Ware ist stets größer als ihre Produktionskosten. Außer der einfachen numerischen Teilung und Zusammenaddierung kommt im Produktionsprozess noch das Formelement zu dem Wert hinzu, dass seine Elemente nun als Produktionskosten erscheinen, d. h. eben, dass die Elemente des Produktionsprozesses selbst nicht [in] ihrer stofflichen Bestimmtheit, sondern als Werte festgehalten werden, die in der Daseinsweise, worin sie vor dem Produktionsprozess sind, aufgezehrt werden.

Andrerseits ist es klar, dass, wenn der Produktionsakt nur die Reproduktion des Werts des Kapitals ist, nur eine stoffliche, keine ökonomische Veränderung mit ihm vorgegangen wäre und dass eine solche einfache Erhaltung seines Werts seinem Begriff widerspricht. Es bliebe zwar nicht wie das selbständige Geld außerhalb der Zirkulation; sondern nähme die Gestalt verschiedener Waren an, aber für nichts; es wäre dies ein zweckloser Prozess, da es schließlich nur die identische Summe Geldes repräsentierte und nur das Risiko gelaufen hätte, beschädigt aus dem Produktionsakt – der misslingen kann; worin das Geld seine unvergängliche Form aufgibt – herauszutreten. Well.

<237> Der Produktionsprozess ist nun zu Ende. Das Produkt ist auch wieder realisiert in Geld und hat wieder die ursprüngliche Form der 100 Taler angenommen. Aber der Kapitalist muss auch essen und trinken; er kann nicht von diesem Formwechsel des Geldes leben. Ein Teil der 100 Taler müsste also nicht als Kapital, sondern als Münze ausgewechselt werden gegen Waren als Gebrauchswerte und in dieser Form konsumiert werden. Aus den 100 Talern wären 90 geworden, und da er das Kapital immer schließlich in der Form des Geldes wieder produziert, und zwar des Quantums Geldes, womit er die Produktion begonnen, so wären am Ende die 100 Taler aufgegessen und das Kapital verschwunden. Aber der Kapitalist wird für die Arbeit bezahlt, die 100 Taler als Kapital in den Produktionsprozess zu werfen, statt sie aufzuessen. Aber wovon soll er bezahlt werden? Und erscheint seine Arbeit nicht rein nutzlos, da das Kapital einschließt den Arbeitslohn; also die Arbeiter leben könnten durch einfache Reproduktion der Produktionskosten, was der Kapitalist nicht kann? Er erschiene also unter den faux frais de production 35. Was aber immer sein Verdienst sein mag, – möglich wäre die Reproduktion ohne ihn, da die Arbeiter im Produktionsprozess nur den Wert verlangen, den sie hereinbringen, also das ganze Verhältnis des Kapitals nicht brauchen, um ihn stets von neuem anzufangen; und zweitens wäre kein fund 36 da, woraus seinen Verdienst bezahlen, da der Preis der Ware = den Produktionskosten. Würde seine Arbeit aber als besondere aufgefasst neben und außer der der Arbeiter, etwa der superintendence 37 der Arbeit etc., so erhielte er wie sie einen bestimmten Arbeitslohn, fiele also in ihre Kategorie und verhielte sich keineswegs als Kapitalist zur Arbeit; würde sich auch nie bereichern, sondern nur einen Tauschwert erhalten, den er durch die Zirkulation konsumieren müsste.

Das Dasein des Kapitals gegenüber der Arbeit verlangt, dass das für sich seiende Kapital, der Kapitalist als Nicht-Arbeiter da sein, leben kann. Andrerseits ist es ebenso klar, dass auch von ||20| den gewöhnlichen ökonomischen Bestimmungen aus das Kapital, das nur seinen Wert erhalten könnte, ihn nicht erhielte. Die Risikos der Produktion müssen kompensiert sein. Das Kapital muss sich erhalten in den Schwankungen der Preise. Die Entwertung des Kapitals, die fortwährend vor sich geht durch Erhöhung der Produktivkraft, muss kompensiert sein etc. Platt sagen daher auch die Ökonomen, dass, wenn kein Gewinn, kein Profit herauskäme, jeder sein Geld aufessen, statt es in die Produktion werfen, als Kapital anwenden würde. Kurz, dies Nichtverwerten, d. h. das Nichtvervielfältigen des Werts des Kapitals vorausgesetzt, ist vorausgesetzt, dass es kein wirkliches Glied der Produktion, kein besonderes Pro-<238>duktionsverhältnis; ist ein Zustand vorausgesetzt, worin die Produktionskosten nicht die Form des Kapitals haben und das Kapital nicht als Bedingung der Produktion gesetzt ist.

Es ist einfach zu begreifen, wie die Arbeit den Gebrauchswert vermehren kann; die Schwierigkeit liegt darin, wie sie höhere Tauschwerte als die vorausgesetzten schaffen kann.

Gesetzt, der Tauschwert, den das Kapital dem Arbeiter zahlt, sei ein exaktes Äquivalent für den Wert, den die Arbeit im Produktionsprozess schafft. In diesem Falle wäre Vermehrung des Tauschwerts des Produkts unmöglich. Was die Arbeit als solche in den Produktionsprozess hereingebracht hätte über den vorausgesetzten Wert des Rohmaterials und des Arbeitsinstruments hinaus, wäre dem Arbeiter gezahlt. Der Wert des Produkts selbst, soweit er ein Surplus ist über den Wert des Rohstoffs und Instruments, fiele dem Arbeiter anheim; nur, dass der Kapitalist ihm diesen Wert zahlt im Arbeitslohn und dass er ihn dem Kapitalisten zurückgibt im Produkt.

{Dass unter den Produktionskosten nicht die Summe der Werte verstanden wird, die in die Produktion eingehen – selbst von den Ökonomen, die das behaupten –, ist handgreiflich am Zins für geliehenes Kapital. Dieser gehört für den industriellen Kapitalisten direkt zu seinen Ausgaben, zu seinen wirklichen Produktionskosten. Der Zins selbst aber unterstellt schon, dass das Kapital aus der Produktion als Mehrwert herauskommt, da er selbst nur eine Form dieses Mehrwerts ist. Da der Zins also vom Standpunkt des Leihers schon in seine unmittelbaren Produktionskosten eingeht, zeigt sich, dass das Kapital als solches in die Produktionskosten eingeht, das Kapital als solches aber nicht bloße Addition seiner Wertbestandteile ist. – Im Zins erscheint das Kapital selbst wieder in der Bestimmung der Ware, aber als einer von allen anderen Waren spezifisch verschieden Ware; das Kapital als solches – nicht als eine bloße Summe von Tauschwerten – tritt in die Zirkulation und wird Ware. Hier ist der Charakter der Ware selbst als ökonomische, spezifische Bestimmung vorhanden, nicht gleichgültig wie in der einfachen Zirkulation noch direkt auf die Arbeit als Gegensatz, als seinen Gebrauchswert bezogen wie in dem industriellen Kapital; dem Kapital, wie es in seinen nächsten, aus der Produktion und Zirkulation hervorgehenden Bestimmungen ist. Die Ware als Kapital oder das Kapital als Ware wird daher nicht ausgetauscht in der Zirkulation gegen ein Äquivalent; es erhält sein Fürsichsein, indem es in die Zirkulation tritt; es erhält also seine ursprüngliche Beziehung zu seinem Eigentümer, auch wenn es in die Hände eines fremden Besitzers tritt. Es wird daher nur verliehen. Sein Gebrauchswert als solcher für seinen Eigentümer ist seine Verwertung, Geld als Geld, nicht als Zirkulationsmittel; sein Gebrauchswert als Kapital. Die von <239> Herrn Proudhon aufgestellte Forderung, dass das Kapital nicht ausgeliehen werden und Zins tragen, sondern als Ware für sein Äquivalent verkauft werden soll, wie jede andere Ware, ist überhaupt nur die Forderung, dass der Tauschwert nie Kapital werden, sondern einfacher Tauschwert bleiben soll; dass das Kapital als Kapital nicht existieren soll. Diese Forderung, zusammen mit der anderen, dass die Lohnarbeit die allgemeine Basis der Produktion bleiben soll, zeigt eine erfreuliche Konfusion über die einfachsten ökonomischen Begriffe. Daher die miserable Rolle, die er in der Polemik mit Bastiat spielt, worüber später. Das Geschwätz über Billigkeits- und Rechtsrücksichten läuft nur darauf hinaus, das Eigentumsverhältnis oder Rechtsverhältnis, wie es dem einfachen Austausch entspricht, dem Eigentums- und Rechtsverhältnis einer hohem Stufe des Tauschwerts als Maßstab anlegen zu wollen. Daher Bastiat, unbewusst, selbst wieder die Momente in der einfachen Zirkulation hervorhebt, die zum Kapital hin drängen.38 – Das Kapital selbst als Ware, ist das Geld als Kapital oder das Kapital als Geld.}

{Das dritte Moment, das zu entwickeln ist in der Formung des Begriffs des Kapitals, ist die ursprüngliche Akkumulation der Arbeit gegenüber, also auch die gegenstandslose Arbeit der Akkumulation gegenüber. Das erste Moment ging aus vom Wert, als aus der Zirkulation herkommend und sie voraussetzend. Es war der einfache Begriff des Kapitals; das Geld, wie es unmittelbar zum Kapital fort bestimmt wird; das zweite Moment ging vom Kapital als Voraussetzung der Produktion und Resultat derselben aus; das dritte Moment setzt das Kapital als bestimmte Einheit der Zirkulation und Produktion. Es ist zu unterscheiden zwischen der Akkumulation ||2l| der Kapitalien; diese setzt voraus Kapitalien; das Verhältnis des Kapitals als daseiend und unterstellt also auch seine Beziehungen zur Arbeit, Preisen (capital fixe und circulant), Zins und Profit. Aber das Kapital, um zu werden, setzt eine gewisse Akkumulation voraus; die schon im selbständigen Gegensatz der vergegenständlichten Arbeit gegen die lebendige liegt; im selbständigen Bestehen dieses Gegensatzes. Diese Akkumulation, die zum Werden des Kapitals nötig, die also schon als Voraussetzung – als ein Moment – in seinen Begriff aufgenommen ist, ist zu unterscheiden wesentlich von der Akkumulation des als Kapital gewordenen Kapitals, wo schon Kapitalien vorhanden sein müssen.}

{Wir haben bisher schon gesehen, dass das Kapital voraussetzt: 1. den Produktionsprozess überhaupt, wie er allen gesellschaftlichen Zuständen eigen ist, also ohne historischen Charakter, menschlich, if you please 39; 2. die Zir-<240>kulation, die selbst schon in jedem ihrer Momente und noch mehr in ihrer Totalität bestimmtes historisches Produkt ist; 3. Kapital als bestimmte Einheit von beiden. Inwiefern nun der allgemeine Produktionsprozess selbst historisch modifiziert wird, sobald er nur noch als Element des Kapitals erscheint, muss sich in seiner Entwicklung ergeben; wie aus der einfachen Auffassung der spezifischen Unterschiede des Kapitals seine historischen Voraussetzungen überhaupt sich ergeben müssen.}

(Alles andere ist Hin- und Herschwatzen. Welche Bestimmungen in den ersten Abschnitt, von der Produktion überhaupt, und in den ersten Abschnitt des zweiten Abschnitts, vom Tauschwert überhaupt, aufzunehmen sind, kann erst am Resultat und als Resultat der ganzen Entwicklung heraustreten. Z. B. haben wir schon gesehen, dass die Unterscheidung von Gebrauchswert und Tauschwert in die Ökonomie selbst gehört und nicht, wie Ricardo tut, der Gebrauchswert als einfache Voraussetzung tot liegen bleibt. Das Kapitel von der Produktion endet objektiv mit dem Produkt als Resultat; das von der Zirkulation beginnt mit der Ware, die selbst wieder Gebrauchswert und Tauschwert (also auch von beiden verschiedener Wert), Zirkulation als Einheit beider; – die aber nur formell ist und daher in die Ware als bloßen Gegenstand des Konsums, außerökonomisch, und den Tauschwert als verselbständigtes Geld – zusammenfällt.}

Der Mehrwert, den das Kapital am Ende des Produktionsprozesses hat – ein Mehrwert, der als höherer Preis des Produkts erst in der Zirkulation realisiert wird, aber wie alle Preise in ihr realisiert werden, dadurch, dass sie schon ideell ihr vorausgesetzt sind, bestimmt sind, ehe sie in sie eingehen – heißt, dem allgemeinen Begriff des Tauschwerts gemäß ausgedrückt, dass die im Produkt vergegenständlichte Arbeitszeit – oder Quantum Arbeit (ruhend ausgedrückt, erscheint die Größe der Arbeit als Raumquantum, aber bewegt ausgedrückt, ist sie nur durch die Zeit messbar) – größer ist als die in den ursprünglichen Bestandteilen des Kapitals vorhandene. Dies nun ist nur möglich, wenn die im Arbeitspreis vergegenständlichte Arbeit kleiner ist als die lebendige Arbeitszeit, die mit ihr gekauft worden ist. Die im Kapital vergegenständlichte Arbeitszeit erscheint, wie wir gesehen haben, als eine aus drei Teilen bestehende Summe: a) die im Rohstoff vergegenständlichte Arbeitszeit; b) die im Instrument vergegenständlichte Arbeitszeit; c) die im Arbeitspreis vergegenständlichte Arbeitszeit. Nun bleiben die Teile a) und b) unverändert als Bestandteile des Kapitals; wenn sie auch im Prozess ihre Gestalt verändern, ihre materiellen Daseinsweisen, bleiben sie als Werte unverändert. Es ist nur c) das das Kapital austauscht gegen ein qualitativ anderes: ein gegebenes <241> Quantum vergegenständlichter Arbeit gegen ein Quantum lebendiger Arbeit. Soweit die lebendige Arbeitszeit nur die im Arbeitspreise vergegenständlichte Arbeitszeit reproduzierte, wäre auch dies nur formell, und es hätte überhaupt, was den Wert betrifft, nur ein Wechsel stattgefunden gegen lebendige Arbeit als andere Daseinsweise desselben Werts, wie in Bezug auf den Wert des Arbeitsmaterials und Instruments nur eine Veränderung ihrer stoffhchen Daseinsweise stattgefunden hat. Hat der Kapitalist dem Arbeiter einen Preis = einem Arbeitstag gezahlt und der Arbeitstag des Arbeiters fügt dem Rohstoff und Instrument nur einen Arbeitstag zu, so hätte der Kapitalist einfach ausgetauscht, den Tauschwert in einer Form gegen den Tauschwert in einer anderen. Er hätte nicht als Kapital gewirkt. Andrerseits wäre der Arbeiter nicht im einfachen Prozess des Austauschs geblieben: Er hätte in der Tat das Produkt seiner Arbeit in Zahlung erhalten, nur dass der Kapitalist ihm den Gefallen getan hätte, ihm den Preis des Produkts vor seiner Realisation vorauszuzahlen. Der Kapitalist hätte ihm Kredit gegeben, und zwar gratis, pour le roi de Prusse 40. Voilà tout.41 Der Austausch zwischen Kapital und Arbeit, dessen Resultat der Arbeitspreis ist, so sehr er von Seiten des Arbeiters einfacher Austausch ist, muss von Seiten des Kapitalisten Nicht-Austausch sein. Er muss mehr Wert erhalten, als er gegeben hat. Der Austausch, von Seiten des Kapitals betrachtet, muss nur ein scheinbarer sein, d. h. einer anderen ökonomischen Formbestimmung als der des Austauschs angehören, oder das Kapital als Kapital und die Arbeit als Arbeit im Gegensatz zu ihm 42 wären unmöglich. Sie tauschten sich nur aus als gleiche Tauschwerte, die in verschiedenen Daseinsweisen stofflich existieren. – Um das Kapital zu rechtfertigen, zu apologisieren, nehmen die Ökonomen daher ihre Zuflucht zu diesem einfachen ||22| Prozess, erklären es eben durch einen Prozess, der sein Dasein unmöglich macht. Um es zu demonstrieren, demonstrieren sie es weg. Du zahlst mir meine Arbeit, tauschst sie ein gegen ihr eigenes Produkt und ziehst mir ab den Wert des Rohstoffs und Materials, das du mir geliefert hast. D.h., wir sind Associés, die verschiedene Elemente in den Produktionsprozess hereinbringen und nach dem Wert derselben austauschen. Also, das Produkt wird in Geld verwandelt, und das Geld wird so geteilt, dass du Kapitalist den Preis deines Rohstoffs und Instruments erhältst, ich Arbeiter den Preis, den die Arbeit ihnen zugefügt hat. Der Nutzen ist für dich, dass du Rohstoff und Instrument nun in einer konsumablen Form besitzest, für mich, dass meine Arbeit sich verwertet hat. Du würdest allerdings bald in den Fall kommen, in der Form des Geldes dein Kapital aufgegessen zu haben, während ich als Arbeiter in den Besitz beider kommen würde. -

<242> Was der Arbeiter austauscht gegen das Kapital, ist seine Arbeit selbst (im Austausch die Dispositionsfähigkeit darüber); er entäußert sie. Was er als Preis erhält, ist der Wert dieser Entäußerung. Er tauscht die Wert setzende Tätigkeit gegen einen vorherbestimmten Wert aus, abgesehen von dem Resultat seiner Tätigkeit.

{Es ist eine ungeheure Weisheit von Herrn Bastiat, dass das Salariat eine unwesentliche, bloß formelle Form ist, eine Form der Assoziation, die als solche mit dem ökonomischen Verhältnis von Arbeit und Kapital nichts zu tun hat. Wären, sagt er, die Arbeiter so reich, um das Fertigsein und Verkauf des Produkts abwarten zu können, so würde das Salariat sie nicht hindern, die Lohnarbeit nicht, einen ebenso vorteilhaften Kontrakt mit dem Kapitalisten zu machen, wie ihn ein Kapitalist mit dem anderen macht. Also liegt das Übel nicht in der Form des Salariats, sondern in von ihm unabhängigen Bedingungen. Dass diese Bedingungen selbst die Bedingungen des Salariats sind, fällt ihm natürlich nicht ein. Wenn die Arbeiter zugleich Kapitalisten wären, so würden sie sich in der Tat nicht als arbeitende Arbeiter, sondern als arbeitende Kapitalisten – d. h. nicht in der Form von Lohnarbeitern – zum nicht arbeitenden Kapital verhalten. Darum ist ihm auch Arbeitslohn und Profit wesentlich dasselbe wie Profit und Zins.43 Dies nennt er Harmonie der ökonomischen Verhältnisse, dass nämlich nur scheinbar ökonomische Verhältnisse existieren, in der Tat, im Wesen aber nur ein Verhältnis – das des einfachen Austauschs. Die wesentlichen Formen erscheinen ihm daher an sich als inhaltslos, d.h. als keine wirklichen Formen.)

Wie ist nun sein Wert bestimmt? Durch die vergegenständlichte Arbeit, die in seiner Ware enthalten ist. Diese Ware existiert in seiner Lebendigkeit. Um sie von heute auf morgen zu erhalten – von der Arbeiterklasse, also dem Ersatz für wear und tear 44, damit sie sich als Klasse erhalten kann, haben wir es noch nicht zu tun, da der Arbeiter hier als Arbeiter, daher als vorausgesetztes perennierendes Subjekt dem Kapital gegenübersteht, noch nicht als vergängliches Individuum der Arbeiterart – muss er bestimmte Masse Lebensmittel verzehren, das aufgezehrte Blut ersetzen etc. Er erhält nur ein Äquivalent. Also morgen, nach vollbrachtem Austausch – und wenn er den Austausch formell beendigt hat, führt er ihn erst aus im Produktionsprozess – existiert seine Arbeitsfähigkeit in derselben Weise wie zuvor: Er hat ein exaktes Äquivalent erhalten, denn der Preis, den er erhalten hat, lässt ihn im Besitz desselben Tauschwerts, den er vorher hatte. Das Quantum vergegenständlichte Arbeit, das in seiner Lebendigkeit enthalten ist, ist ihm vom Kapital <243> gezahlt worden. Er hat es konsumiert, und da es nicht als Ding existierte, sondern als Fähigkeit in einem Lebendigen, kann er von wegen der spezifischen Natur seiner Ware – der spezifischen Natur des Lebensprozesses – den Tausch von Neuem eingehen. Dass außer der in seiner Lebendigkeit vergegenständlichten Arbeitszeit – d. h. der Arbeitszeit, die nötig war, um die nötigen Produkte für die Erhaltung seiner Lebendigkeit zu zahlen noch weitere Arbeit vergegenständlicht ist in seinem unmittelbaren Dasein, nämlich die Werte, die er konsumiert hat, um eine bestimmte Arbeitsfähigkeit, eine besondere Geschicklichkeit zu erzeugen – und deren Wert zeigt sich darin, zu welchen Produktionskosten ein ähnliches bestimmtes Arbeitsgeschick produziert werden kann – geht uns hier noch nicht an, wo es sich nicht um eine besonders qualifizierte Arbeit, sondern um Arbeit schlechthin, einfache Arbeit handelt.

Wäre ein Arbeitstag nötig, um einen Arbeiter einen Arbeitstag am Leben zu erhalten, so existierte das Kapital nicht, weil der Arbeitstag sich gegen sein eigenes Produkt austauschen würde, also das Kapital als Kapital sich nicht verwerten und daher auch nicht erhalten kann. Die Selbsterhaltung des Kapitals ist seine Selbstverwertung. Müsste das Kapital, um zu leben, auch arbeiten, so erhielte es sich nicht als Kapital, sondern als Arbeit. Das Eigentum von Rohstoffen und Arbeitsinstrumenten wäre nur nominell; sie gehörten öko||23|nomisch grade dem Arbeiter soweit, als sie dem Kapitalisten gehörten, da sie ihm nur Wert schafften, soweit er selbst Arbeiter wäre. Er verhielte sich daher nicht zu ihnen als Kapital, sondern als einfachem Stoff und Mittel der Arbeit, wie der Arbeiter selbst es im Produktionsprozess tut. Ist dagegen z.B. nur ein halber Arbeitstag nötig, um einen Arbeiter einen ganzen Arbeitstag am Leben zu erhalten, so ergibt sich der Mehrwert des Produkts von selbst, weil der Kapitalist im Preis nur einen halben Arbeitstag bezahlt hat und im Produkt einen ganzen vergegenständlicht erhält; also für die zweite Hälfte des Arbeitstags nichts ausgetauscht hat. Nicht der Austausch, sondern ein Prozess, worin er ohne Austausch vergegenständlichte Arbeitszeit, d. h. Wert, erhält, kann ihn allein zum Kapitalisten machen. Der halbe Arbeitstag kostet dem Kapital nichts; es erhält also einen Wert, für den es kein Äquivalent gegeben hat. Und die Vermehrung der Werte kann nur dadurch stattfinden, dass ein Wert über das Äquivalent hinaus erhalten, also geschaffen wird.

Mehrwert ist überhaupt Wert über das Äquivalent hinaus. Äquivalent seiner Bestimmung nach ist nur die Identität des Werts mit sich. Aus dem Äquivalent heraus kann daher nie der Mehrwert entsprießen; also auch nicht ursprünglich aus der Zirkulation; er muss aus dem Produktionsprozess des Kapitals selbst entspringen. Die Sache kann auch so ausgedrückt werden: Wenn der Arbeiter nur einen halben Arbeitstag braucht, um einen ganzen zu <244> leben, so braucht er, um seine Existenz als Arbeiter zu fristen, nur einen halben Tag zu arbeiten. Die zweite Hälfte des Arbeitstags ist Zwangsarbeit; surplus Arbeit 45. Was auf Seiten des Kapitals als Mehrwert erscheint, erscheint exakt auf Seite des Arbeiters als Mehrarbeit über sein Bedürfnis als Arbeiter hinaus, also über sein unmittelbares Bedürfnis zur Erhaltung seiner Lebendigkeit hinaus. Die große geschichtliche Seite des Kapitals ist, diese Surplusarbeit, überflüssige Arbeit vom Standpunkt des bloßen Gebrauchswerts, der bloßen Subsistenz aus, zu schaffen, und seine historische Bestimmung ist erfüllt, sobald einerseits die Bedürfnisse so weit entwickelt sind, dass die Surplusarbeit über das Notwendige hinaus selbst allgemeines Bedürfnis ist, aus den individuellen Bedürfnissen selbst hervorgeht – andererseits die allgemeine Arbeitsamkeit durch die strenge Disziplin des Kapitals, wodurch die sich folgenden Geschlechter durchgegangen sind, entwickelt ist als allgemeiner Besitz des neuen Geschlechts – endlich durch die Entwicklung der Produktivkräfte der Arbeit, die das Kapital in seiner unbeschränkten Bereicherungssucht und den Bedingungen, worin es sie allein realisieren kann, beständig voran peitscht, so weit gediehen ist, dass der Besitz und die Erhaltung des allgemeinen Reichtums einerseits nur eine geringere Arbeitszeit für die ganze Gesellschaft erfordert und die arbeitende Gesellschaft sich wissenschaftlich zu dem Prozess ihrer fortschreitenden Reproduktion, ihrer Reproduktion in stets größerer Fülle verhält; also die Arbeit, wo der Mensch in ihr tut, was er Sachen für sich tun lassen kann, aufgehört hat. Kapital und Arbeit verhalten sich demnach hierin wie Geld und Ware; ist das eine die allgemeine Form des Reichtums, die andere nur die Substanz, die unmittelbare Konsumtion bezweckt. Als das rastlose Streben nach der allgemeinen Form des Reichtums treibt aber das Kapital die Arbeit über die Grenzen seiner Naturbedürftigkeit hinaus und schafft so die materiellen Elemente für die Entwicklung der reichen Individualität, die ebenso allseitig in ihrer Produktion als Konsumtion ist und deren Arbeit daher auch nicht mehr als Arbeit, sondern als volle Entwicklung der Tätigkeit selbst erscheint, in der die Naturnotwendigkeit in ihrer unmittelbaren Form verschwunden ist; weil an die Stelle des Naturbedürfnisses ein geschichtlich erzeugtes getreten ist. Daher ist das Kapital produktiv; d.h. ein wesentliches Verhältnis für die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte. Es hört erst auf, solches zu sein, wo die Entwicklung dieser Produktivkräfte selbst an dem Kapital selbst eine Schranke findet.

In der Times vom November 1857 findet sich ein allerliebster Wutschrei von Seiten eines westindischen Planters 46. Mit großer sittlicher Entrüstung <245> setzt dieser Advokat – als Plädoyer für die Wiedereinführung der Negersklaverei – auseinander, wie die Quashees (die freien niggers von Jamaica) sich damit begnügen, das für ihren eigenen Konsum strikt Notwendige zu produzieren, und als den eigentlichen Luxusartikel neben diesem „Gebrauchswert“ die Faulenzerei selbst betrachten (indulgence and idleness 47); wie sie sich den Teufel um Zucker und das in den plantations 48 ausgelegte Capital fixe scheren, vielmehr mit ironischer Schadenfreude den zugrunde gehenden Planter anschmunzeln, und selbst das ihnen angelernte Christentum nur ausbeuten als Schönfärberei dieser schadenfrohen Stimmung und Indolenz. Sie haben aufgehört, Sklaven zu sein, aber nicht, um Lohnarbeiter zu werden, sondern self-sustaining 49, für den eigenen notdürftigen Konsum arbeitende peasants 50. Das Kapital als Kapital existiert ihnen gegenüber nicht, weil der verselbständigte Reichtum überhaupt nur existiert entweder durch unmittelbare Zwangsarbeit, Sklaverei, oder vermittelte Zwangsarbeit, Lohnarbeit. Der unmittelbaren Zwangsarbeit steht der Reichtum nicht als Kapital gegenüber, sondern als Herrschaftsverhältnis; es wird daher auf ihrer Basis auch nur das Herrschaftsverhältnis reproduziert, für das der Reichtum selbst nur Wert als Genuss hat, nicht als Reichtum selbst, das ||24| daher auch nie die allgemeine Industrie schaffen kann. (Auf dies Verhältnis von Sklaverei und Lohnarbeit werden wir zurückkommen.)

Die Schwierigkeit, die Entstehung des Werts zu begreifen, zeigt sich 1. in den modernen englischen Ökonomen, die dem Ricardo vorwerfen, er habe das Surplus nicht begriffen, den Mehrwert nicht begriffen 51 (siehe Malthus On value 52 der wenigstens wissenschaftlich zu verfahren sucht), obgleich Ricardo allein von allen Ökonomen es begriffen hat, wie seine Polemik gegen A. Smiths Verwechslung der Wertbestimmung durch das Salair und durch die in der Ware vergegenständlichte Arbeitszeit beweist. Die Neuen sind rein flache Einfaltspinsel. Allerdings gerät Ricardo selbst oft in Konfusion, da er wohl die Entstehung des Mehrwerts als Voraussetzung des Kapitals begreift, aber oft daran irre wird, auf dieser Basis hin die Vermehrung der Werte zu begreifen, außer dadurch, dass mehr vergegenständlichte Arbeitszeit im selben Produkt investiert wird, in anderen Worten, dass die Produktion schwieriger wird.53 Daher bei ihm der absolute Gegensatz zwischen value 54 und Reichtum. Daher die Einseitigkeit seiner Theorie von der Grundrente; seine falsche Theorie vom internationalen Handel, der nur den Gebrauchswert (was er Reichtum nennt), nicht Tauschwert produzieren soll.55 Der einzige Ausweg zur Vermehrung der Werte als solcher bleibt außer der wachsenden Schwierig-<246>keit der Produktion (Rententheorie) nur der Anwachs der Population (die natürliche Vermehrung der Arbeiter durch die Zunahme des Kapitals), obgleich er selbst diese Beziehung nirgends einfach zusammengefasst hat. Der Grundfehler, dass er nirgends untersucht, wo denn eigentlich der Unterschied zwischen der Wertbestimmung durch das Salair und der durch die vergegenständlichte Arbeit herkommt. Das Geld und der Austausch selbst (die Zirkulation) erscheint daher nur als rein formelles Element in seiner Ökonomie, und obgleich es sich nach ihm nur um den Tauschwert in der Ökonomie handelt, erscheinen Profit etc. nur als Rate des Anteils am Produkt, die ebenso auf der Basis der Sklaverei stattfindet. Die Form der Vermittlung hat er nirgends untersucht.

2) Die Physiokraten. Hier tritt die Schwierigkeit, das Kapital, die Selbstverwertung des Werts, hinc 56 den Mehrwert, den das Kapital im Produktionsakt schafft, zu begreifen, handgreiflich hervor, und sie 57 musste bei den Vätern der modernen Ökonomie hervortreten, wie bei dem letzten klassischen Abschluss derselben in Ricardo die Schöpfung des Mehrwerts, die er in der Form der Rente [auffasst]. Es ist au fond 58 die Frage nach dem Begriff des Kapitals und der Lohnarbeit und daher die Fundamentalfrage, die an der Schwelle des Systems der modernen Gesellschaft sich aufwirft. Das Monetärsystem hatte die Selbständigkeit des Werts nur begriffen, wie er aus der einfachen Zirkulation resultiert – Geld; sie machten daher diese abstrakte Form des Reichtums zum ausschließlichen Objekt der Nationen, die grade in die Periode eintraten, wo die Bereicherung als solche als der Zweck der Gesellschaft selbst erschien.

Dann kam das Merkantilsystem, fallend in die Epoche, wo das industrielle Kapital und daher die Lohnarbeit in der Manufaktur auftritt und sich entwickelt im Gegensatz und auf Kosten des nichtindustriellen Reichtums, des feudalen Grundeigentums. Ihnen schwebt das Geld schon als Kapital vor, aber eigentlich nur selbst wieder in der Form des Geldes, der Zirkulation des merkantilen Kapitals, des sich in Geld verwandelnden Kapitals. Das industrielle Kapital hat für sie Wert, und zwar den höchsten Wert – als Mittel – nicht als der Reichtum selbst in seinem produktiven Prozess –, weil es das merkantile Kapital schafft und dies in der Zirkulation zu Geld wird. Die Manufakturarbeit – d. h. au fond die industrielle Arbeit, aber die Agrikulturarbeit war und erschien ihnen im Gegensatz als hauptsächlich Gebrauchswert produzierend; Rohprodukt, verarbeitet, ist wertvoller, weil in klarer Form, also mehr für Zirkulation, den commerce 59 geeigneter, merkantiler Form mehr Geld schaf-<247>fend (dabei die historische Anschauung des Reichtums der nicht ackerbauenden Völker, wie Holland namentlich, im Gegensatz zu den ackerbauenden, feudalen; der Ackerbau erschien überhaupt nicht in industrieller, sondern in feudaler Form, also als Quelle des feudalen Reichtums, nicht des bürgerlichen). Eine Form der Lohnarbeit, die industrielle, und eine des Kapitals, des industriellen, war also als Quelle des Reichtums anerkannt, aber nur sofern sie Geld schufen. Der Tauschwert selbst daher noch nicht in der Form des Kapitals begriffen.

Nun die Physiokraten. Unterscheiden Kapital von Geld und fassen es in seiner allgemeinen Form als verselbständigten Tauschwert, der sich in der Produktion erhält 60 und durch sie vermehrt. Sie betrachten daher auch das Verhältnis für sich, wie es nicht selbst Moment der einfachen Zirkulation, sondern vielmehr ihre Voraussetzung ist und aus ihr selbst sich beständig wieder als ihre Voraussetzung herstellt. Sind also die Väter der modernen Ökonomie. Sie begreifen auch, dass das Setzen des Mehrwerts durch die Lohnarbeit die Selbstverwertung, d.h. die Verwirklichung des Kapitals ist. Aber wie wird durch Kapital, d. h. vorhandene Werte, ein Mehrwert geschaffen, vermittelst der Arbeit? Hier lassen sie ganz die Form fallen und betrachten nur den einfachen Produktionsprozess. Nur die Arbeit kann daher produktiv sein, die in einem solchen Felde vorgeht, wo handgreiflich die Naturkraft des Arbeitsinstruments dem Arbeiter erlaubt, mehr Werte zu produzieren als er konsumiert. Der Mehrwert geht daher nicht aus der Arbeit als solcher, sondern aus der Naturkraft hervor, die von der Arbeit benutzt und geleitet ||25| wird – Agrikultur. Diese ist daher die einzig produktive Arbeit, denn so weit sind sie, dass nur die Mehrwert schaffende Arbeit produktiv ist (dass der Mehrwert sich in einem materiellen Produkt ausdrücken muss, rohe, noch bei A. Smith vorkommende Anschauung 61. Schauspieler sind produktive Arbeiter, nicht sofern sie das Schauspiel produzieren, sondern increase their employer’s wealth 62. Doch welche Sorte von Arbeit geschieht, also in welcher Form die Arbeit sich materialisiert, ist absolut gleichgültig für dies Verhältnis. Es ist wieder nicht gleichgültig von späteren Gesichtspunkten aus); aber dieser Mehrwert verwandelt sich unter der Hand in größeres Quantum des Gebrauchswerts, der aus der Produktion herauskommt, über den, der in ihr konsumiert worden ist. Nur im Verhältnis des natürlichen Samens zu seinem Produkt erscheint diese Vervielfältigung der Gebrauchswerte, der Überschuss des Produkts über den Bestandteil desselben, der zu neuer Produktion dienen muss – von dem also ein Teil unproduktiv konsumiert werden kann – handgreiflich.

<248> Von der Ernte braucht nur ein Teil als Samen der Erde direkt wiedergegeben zu werden; in selbst natürlich sich vorfindenden Produkten, den Elementen, Luft, Wasser, Erde, Licht und den im Dünger und anderswie zugeführten Substanzen, erzeugen ihn die Samen dann wieder in vervielfältigtem Quantum als Korn etc. Kurz, die menschliche Arbeit hat den chemischen Stoffwechsel (in der Agrikultur) nur zu leiten, zum Teil auch mechanisch zu befördern oder die Lebensreproduktion selbst (Viehzucht), um das Surplus zu erhalten, d. h. dieselben Natursubstanzen aus einer für den Gebrauch wertlosen Form in eine wertvolle zu verwandeln. Die wahre Gestalt des allgemeinen Reichtums ist daher der Überschuss der Erdprodukte (Korn, Vieh, Rohstoffe).

Ökonomisch betrachtet ist daher nur die Rente Form des Reichtums. So kommt es, dass die ersten Propheten des Kapitals nur den Nicht-Kapitalisten, den feudalen Grundeigentümer, als Repräsentanten des bürgerlichen Reichtums fassen. Die Konsequenz, die Legung aller Steuern auf die Rente, ist aber dann auch ganz zum Vorteil des bürgerlichen Kapitals. Der Feudalismus ist nur bürgerlich verherrlicht im Prinzip – was manche Feudale, wie den alten Mirabeau, düpiert hat – um ihn in der Nutzanwendung zu ruinieren. Alle anderen Werte repräsentieren nur Rohstoff + Arbeit; die Arbeit selbst repräsentiert das Korn oder andere Erdprodukte, die der Arbeiter konsumiert; also setzt der Fabrikarbeiter etc. nicht mehr dem Rohstoff zu, als er von Rohstoffen konsumiert. Seine Arbeit ebenso wohl wie sein Arbeitsgeber fügen also dem Reichtum nichts zu – der Reichtum ist das Surplus über die in der Produktion aufgezehrten Waren –, sondern geben ihm nur angenehme und nützliche Konsumtionsformen.

Damals hatte sich die Anwendung der Naturkräfte in der Industrie noch nicht entwickelt, noch die Teilung der Arbeit etc., die die Naturkraft der Arbeit selbst vermehrt. Dies aber zu A. Smiths Zeit der Fall. Bei ihm also die Arbeit überhaupt Quelle der Werte, ebenso des Reichtums, aber Mehrwert setzt sie eigentlich auch nur, soweit in der Teilung der Arbeit das Surplus ebenso als natürliche Gabe, Naturkraft der Gesellschaft erscheint wie bei den Physiokraten der Erde. Daher das Gewicht, das A. Smith auf die Teilung der Arbeit legt. Andrerseits erscheint bei ihm Kapital – (weil er zwar die Arbeit als wertschaffend fasst, aber die Arbeit selbst als Gebrauchswert, für sich seiende Produktivität, menschliche Naturkraft überhaupt (dies unterscheidet ihn von den Physiokraten), aber nicht als Lohnarbeit, nicht in ihrer spezifischen Formbestimmung im Gegensatz zum Kapital) – ursprünglich nicht als das Moment der Lohnarbeit gegensätzlich in sich enthaltend, sondern wie es aus der Zirkulation herkommt, als Geld, und daher aus der Zirkulation wird, durch Ersparung. Das Kapital ursprünglich verwertet sich also nicht selbst – weil <249> eben die Aneignung fremder Arbeit nicht in seinen Begriff selbst aufgenommen ist. Es erscheint nur nachträglich, nachdem es schon als Kapital vorausgesetzt ist – mauvais cercle 63 –, als Kommando über fremde Arbeit. Die Arbeit sollte daher eigentlich nach A. Smith ihr eigenes Produkt zum Lohn haben, das Salair = dem Produkt sein, also die Arbeit nicht Lohnarbeit und das Kapital nicht Kapital sein. Um daher den Profit und die Rente als ursprüngliche Elemente der Produktionskosten hereinzubringen, d. h. aus dem Produktionsprozess des Kapitals einen Mehrwert herauskommen zu lassen, setzt er sie in höchst rüder 64 Form voraus. Der Kapitalist will den Gebrauch seines Kapitals nicht umsonst; ebenso der Grundeigentümer nicht den Grund und Boden umsonst der Produktion geben. Sie verlangen etwas dafür. So sind sie, als historische facts mit ihren Ansprüchen hereingenommen, nicht erklärt. Eigentlich ist das Salair der einzig ökonomisch berechtigte, weil notwendige Bestandteil der Produktionskosten. Profit und Rente sind nur Abzüge vom Salair, willkürlich erzwungen im geschichtlichen Prozess von Kapital und Grundeigentum und gesetzlich, nicht ökonomisch berechtigt. Da er andererseits aber wieder der Arbeit in der Form von Grundeigentum und Kapital die Produktionsmittel und -materialien als selbständige Gestalten gegenübersetzt, hat er sie wesentlich als Lohnarbeit gesetzt. So Widersprüche. Daher sein Schwanken in der Wertbestimmung; das Setzen auf gleiche Stufe von Profit und Grundrente: falsche ||26| Ansichten vom Einfluss des Salairs auf die Preise etc.

Nun Ricardo (Siehe l 65). Bei ihm wird aber wieder Lohnarbeit und Kapital als natürliche, nicht bestimmt historische Gesellschaftsform für die Erzeugung des Reichtums als Gebrauchswert gefasst, d. h. ist ihre Form als solche, eben weil natürlich, gleichgültig und wird nicht in ihrer bestimmten Beziehung zur Form des Reichtums gefasst, wie der Reichtum selbst in seiner Form als Tauschwert als bloß formelle Vermittlung seines stofflichen Bestehens erscheint; daher der bestimmte Charakter des bürgerlichen Reichtums nicht begriffen – eben weil er als adäquate Form des Reichtums überhaupt erscheint, und daher auch ökonomisch, obgleich vom Tauschwert ausgegangen wird, die bestimmten ökonomischen Formen des Austauschs selbst gar keine Rolle in seiner Ökonomie spielen 66, sondern immer nur von Verteilung des allgemeinen Produkts der Arbeit und der Erde unter den drei Klassen gesprochen, als ob es sich in dem auf den Tauschwert gegründeten Reichtum nur um den Gebrauchswert handelte und der Tauschwert nur eine zeremonielle Form wäre, die bei Ricardo ganz so verschwindet wie das Geld als Zirkulationsmittel im Austausch. Um die wahren Gesetze der Ökonomie geltend zu machen, liebt <250> er es daher, auch auf dies Verhältnis des Geldes als bloß formellen sich zu beziehen. Daher auch seine Schwäche in der eigentlichen Lehre vom Geld selbst.

Die exakte Entwicklung des Kapitalbegriffs nötig, da er der Grundbegriff der modernen Ökonomie, wie das Kapital selbst, dessen abstraktes Gegenbild sein Begriff, die Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft. Aus der scharfen Auffassung der Grundvoraussetzung des Verhältnisses müssen sich alle Widersprüche der bürgerlichen Produktion ergeben, wie die Grenze, an der es über sich selbst hinaustreibt.

{Es ist wichtig zu bemerken, dass der Reichtum als solcher, i. e. der bürgerliche Reichtum, immer in der höchsten Potenz ausgedrückt ist in dem Tauschwert, wo er als Vermittler gesetzt, als die Vermittlung der Extreme von Tauschwert und Gebrauchswert selbst. Diese Mitte erscheint immer als das vollendete ökonomische Verhältnis, weil es die Gegensätze zusammenfasst, und erscheint schließlich immer als eine einseitig höhere Potenz gegenüber den Extremen selbst; weil die Bewegung oder das Verhältnis, das als vermittelnd zwischen den Extremen ursprünglich erscheint, dialektisch dazu notwendig fortführt, dass es als Vermittlung mit sich selbst erscheint, als das Subjekt, dessen Momente nur die Extreme sind, deren selbständige Voraussetzung es aufhebt, um sich durch ihre Aufhebung selbst als das allein Selbständige zu setzen. So in der religiösen Sphäre Christus der Mittler zwischen Gott und dem Menschen – bloßes Zirkulationsinstrument zwischen beiden – wird ihre Einheit, Gottmensch, und wird als solcher wichtiger denn Gott; die Heiligen wichtiger als Christus; die Pfaffen wichtiger als die Heiligen. Der totale ökonomische Ausdruck, selbst einseitig gegen die Extreme, ist immer der Tauschwert, wo er als Mittelglied gesetzt ist; z.B. Geld in der einfachen Zirkulation; Kapital selbst als Vermittler zwischen Produktion und Zirkulation. Innerhalb des Kapitals selbst nimmt eine Form desselben wieder die Stellung des Gebrauchswerts gegen die andere als Tauschwert an. So z.B. das industrielle Kapital erscheint als Produzent gegenüber dem Kaufmann, der als Zirkulation erscheint. So steht das erste die stoffliche, der andere die Formseite, also den Reichtum als Reichtum dar. Zugleich ist das merkantile Kapital selbst wieder Vermittler zwischen der Produktion (dem industriellen Kapital) und der Zirkulation (dem konsumierenden Publikum) oder zwischen dem Tauschwert und Gebrauchswert, wo abwechselnd beide Seiten, die Produktion als Geld, die Zirkulation als Gebrauchswert (konsumierendes Publikum) oder die erste als Gebrauchswert (Produkt), die zweite als Tauschwert (Geld) gesetzt ist. Ebenso innerhalb des Handels selbst: der Großhändler als Mittler zwischen Fabrikant und Detaillist oder zwischen dem Fabrikant und Agricultu-<251>rist 67 oder verschiedenen Fabrikanten, ist dieselbe höhere Mitte. So wieder die Warenmäkler dem Großhändler gegenüber. Dann der Banker den Industriellen und Kaufleuten gegenüber; die Aktiengesellschaft gegenüber der einfachen Produktion; der Financier als Vermittler zwischen dem Staat und [der] bürgerlichen Gesellschaft auf der höchsten Stufe. Der Reichtum als solcher repräsentiert sich am distinktesten und breitesten, je weiter er von der unmittelbaren Produktion entfernt und selbst wieder vermittelt zwischen Seiten, die, jede für sich betrachtet, schon als ökonomische Formbeziehungen gesetzt sind. Dass das Geld aus dem Mittel zum Zweck wird und dass die höhere Form der Vermittlung überall das Kapital, die niedere selbst wieder als Arbeit, bloß als Quelle des Mehrwerts setzt. Z. B. der bill-broker 68, Bankier etc. den Fabrikanten und farmers 69 gegenüber, die ihm gegenüber relativ gesetzt sind in der Bestimmung der Arbeit (des Gebrauchswerts), während er sich ihnen gegenüber setzt als Kapital, Schöpfung von Mehrwert; in der tollsten Form im Financier.}

Kapital ist unmittelbare Einheit von Produkt und Geld oder besser von Produktion und Zirkulation. So ist es wieder selbst ein Unmittelbares, und seine Entwicklung besteht darin, als diese Einheit – die als bestimmtes und daher einfaches Verhältnis gesetzt ist – sich selbst zu setzen und aufzuheben. Die Einheit erscheint zunächst im Kapital als etwas Einfaches.

||27| {Ricardos Gedankengang ist einfach der: Produkte tauschen sich aus – also Kapital gegen Kapital – nach den Quanten vergegenständlichter Arbeit, die in ihnen enthalten sind. Arbeitstag tauscht sich immer aus gegen Arbeitstag. Dies ist Voraussetzung. Der Austausch selbst kann also ganz beiseite gelassen werden. Das Produkt – das Kapital als Produkt gesetzt – ist an sich Tauschwert, wozu der Austausch nur Form hinzufügt, bei ihm formelle Form. Die Frage ist nun nur, in welchen Raten sich dies Produkt verteilt. Diese Raten, ob sie als bestimmte Quota des vorausgesetzten Tauschwerts oder seines Inhalts, des materiellen Reichtums betrachtet werden, dasselbe. Ja, da der Austausch als solcher bloße Zirkulation ist – Geld als Zirkulation –, so ist es besser, ganz von ihm zu abstrahieren und bloß die Quota des materiellen Reichtums zu betrachten, die innerhalb des Produktionsprozesses oder als Resultat desselben an die verschiedenen Agenten verteilt werden. In der Form des Austauschs ist aller Wert etc. nur nominell; reell ist er in der Form der Rate. Der ganze Austausch, soweit er nicht größere materielle Varietät schafft, ist nominell. Da immer ein ganzer Arbeitstag gegen einen ganzen Arbeitstag ausgetauscht wird, bleibt die Summe der Werte dieselbe – das Wachstum der <252> Produktivkräfte wirkt nur auf den Inhalt des Reichtums, nicht seine Form. Vermehrung der Werte kann daher nur entstehen durch vergrößerte Schwierigkeit der Produktion – und diese kann nur stattfinden da, wo die Naturkraft gleichen Quantis menschlicher Arbeit nicht mehr gleichen Dienst leistet, also die Fruchtbarkeit der natürlichen Elemente abnimmt – in der Agrikultur. Das Fallen der Profite wird daher verursacht durch die Rente. Erstens die falsche Voraussetzung, dass immer ein ganzer Arbeitstag in allen Zuständen der Gesellschaft gearbeitet wird; etc. etc. (sieh oben).}

Wir haben gesehen: Der Arbeiter braucht nur einen halben Arbeitstag z. B. zu arbeiten, um einen ganzen zu leben; und daher den anderen Tag denselben Prozess wieder anfangen zu können. In seiner Arbeitsfähigkeit – soweit sie in ihm als Lebendigem existiert, oder in ihm als lebendigem Arbeitsinstrument, ist vergegenständlicht nur ein halber Arbeitstag. Der ganze lebendige Tag (Lebenstag) des Arbeiters ist das ruhende Result, die Vergegenständlichung eines halben Tags Arbeit. Der Kapitalist, indem er durch den Austausch gegen die im Arbeiter vergegenständlichte Arbeit – d.h. gegen einen halben Tag Arbeit den ganzen Arbeitstag sich aneignet, und dann im Produktionsprozess an dem Stoff, woraus sein Kapital besteht, konsumiert, schafft so den Mehrwert seines Kapitals – im vorausgesetzten Fall einen halben Tag vergegenständlichte Arbeit. Gesetzt, die Produktivkräfte der Arbeit verdoppeln sich nun, d. h. in derselben Zeit liefere dieselbe Arbeit den doppelten Gebrauchswert. (Als Gebrauchswert ist in dem jetzigen Verhältnis einstweilen nur noch bestimmt, was der Arbeiter konsumiert, um sich am Leben als Arbeiter zu erhalten; das Quantum Lebensmittel, wogegen er durch die Vermittlung des Geldes die in seiner lebendigen Arbeitsfähigkeit vergegenständlichte Arbeit austauscht.) Der Arbeiter würde dann nur ¼ Tag zu arbeiten haben, um einen ganzen zu leben; der Kapitalist braucht dann nur noch ¼ Tag vergegenständlichte Arbeit im Austausch dem Arbeiter zu geben, um vermittelst des Produktionsprozesses seinen Mehrwert von ½ auf ¾ zu vermehren; indem er statt ½ Tags vergegenständlichte Arbeit ¾ Tag vergegenständlichte Arbeit gewänne. Der Wert des Kapitals, wie es aus dem Produktionsprozess herauskommt, wäre um ¾ statt um  2/4 gestiegen. Der Kapitalist brauchte also nur mehr ¾ Tage arbeiten zu lassen, um denselben Mehrwert – den von ½ oder 2/4 vergegenständlichter Arbeit dem Kapital zuzufügen. Das Kapital aber als die allgemeine Form des Reichtums – das Geld – repräsentierend, ist der schranken- und maßlose Trieb, über seine Schranke hinauszugehen. Jede Grenze ist und muss Schranke für es sein. Es hörte sonst auf, Kapital – das <253> Geld als sich selbst produzierend zu sein. Sobald es eine bestimmte Grenze nicht mehr als Schranke fühlte, sondern als Grenze sich in ihr wohl fühlte, wäre es selbst von Tauschwert zu Gebrauchswert, von der allgemeinen Form des Reichtums zu einem bestimmten substantiellen Bestehen desselben herabgesunken. Das Kapital als solches schafft einen bestimmten Mehrwert, weil es keinen unendlichen at once 70 setzen kann; aber es ist die beständige Bewegung, mehr davon zu schaffen. Die quantitative Grenze des Mehrwerts erscheint ihm nur als Naturschranke, als Notwendigkeit, die es beständig zu überwältigen und über die es beständig hinauszugehen sucht.

{Die Schranke erscheint als ein Zufall, der überwältigt werden muss. Selbst in der oberflächlichsten Anschauung tritt dies hervor. Wenn das Kapital von 100 auf 1000 wächst, so ist nun 1000 der Ausgangspunkt, von dem die Vermehrung vor sich gehen muss; die Verzehnfachung um 1000% zählt für nichts; Profit und Zins wird selbst wieder Kapital. Was als Mehrwert erschien, erscheint nun als einfache Voraussetzung etc., als in sein einfaches Bestehen selbst aufgenommen.}

Der Kapitalist wird also (ganz abgesehen von den später hinzukommenden Bestimmungen, Konkurrenz, Preisen etc.) den Arbeiter nicht nur ¾ Tag arbeiten lassen, weil die ¾ Tag ihm denselben Mehrwert verschaffen wie vorher der ganze Tag, sondern er wird ihn den ganzen Tag arbeiten lassen; und die Vermehrung der Produktivkraft, die den Arbeiter befähigt, mit ¼ Arbeitstag den ganzen Tag zu leben, drückt sich nun einfach darin aus, dass er nun ¾ Tag ||28| für das Kapital arbeiten muss, während er früher nur 2/4 Tag für es arbeitete. Die vergrößerte Produktivkraft seiner Arbeit, soweit sie Abkürzung der Zeit für die Ersetzung der in ihm vergegenständlichten Arbeit (für den Gebrauchswert, die Subsistenz), erscheint als Verlängerung seiner Arbeitszeit für die Verwertung des Kapitals (für den Tauschwert). Vom Standpunkt des Arbeiters betrachtet, muss er nun eine Surplusarbeit ¾ Tag tun, um einen Tag zu leben, während er früher nur eine Surplusarbeit von 2/4 Tag tun musste. Durch die Vermehrung der Produktivkraft, die Verdopplung derselben, hat sich seine Surplusarbeit vermehrt um ¼ [Tag]. Eins hier zu bemerken: Die Produktivkraft hat sich verdoppelt, die Surplusarbeit für den Arbeiter hat sich nicht verdoppelt, sondern ist nur um ¼ [Tag] gewachsen; ebenso wenig hat sich der Surpluswert des Kapitals verdoppelt, sondern ist auch nur um ¼ [Tag] gewachsen 71. Es zeigt sich also, dass nicht in demselben numerischen Verhältnis, worin die Produktivkraft wächst, die Surplusarbeit (vom Standpunkt des Arbeiters aus) oder der Surpluswert (vom Standpunkt <254> des Kapitals aus) wächst. Woher dies? Die Verdopplung der Produktivkraft ist die Reduktion der notwendigen Arbeit 72 (für den Arbeiter) um ¼ [Tag], also auch die Produktion des Surpluswerts um ¼ [Tag größer], weil das ursprüngliche Verhältnis gesetzt war wie ½. Hätte der Arbeiter ursprünglich ⅔ Tag arbeiten müssen, um einen Tag zu leben, so wäre der Surpluswert ⅓ gewesen, ebenso wie die Surplusarbeit. Die Verdopplung der Produktivkraft der Arbeit hätte also den Arbeiter befähigt, seine Arbeit für das Notwendige zu beschränken auf die Hälfte von ⅔ oder 2/(3X2), 2/6 oder ⅓ Tag, und der Kapitalist würde ⅓ [Tag] Wert gewonnen haben. Die gesamte Surplusarbeit aber würde ⅔ [Tag] geworden sein. Die Verdopplung der Produktivkraft, die im ersten Beispiel in ¼ [Tag] Surpluswert und -arbeit resultierte, resultierte jetzt in ⅓ [Tag] Surpluswert oder -arbeit.

Der Multiplikator der Produktivkraft – die Zahl, womit sie multipliziert wird – ist also nicht der Multiplikator der Surplusarbeit oder des Surpluswerts, sondern war das ursprüngliche Verhältnis der im Arbeitspreis vergegenständlichten Arbeit ½ der in 1 Arbeitstag, der immer als Grenze erscheint (die Herrn Fabrikanten haben ihn allerdings auch in die Nacht verlängert, Zehnstundenbill (Sieh den Bericht von Leonhard Horner.) (Der Arbeitstag selbst hat keine Grenze am natürlichen Tag; er kann tief in die Nacht 73 verlängert werden; dies gehört in das Kapitel vom Arbeitslohn), vergegenständlichten Arbeit, so ist die Verdopplung gleich der Division von ½ (dem ursprünglichen 74 Verhältnis) durch 2 oder ¼. War das ursprüngliche Verhältnis ⅔, so ist die Verdoppelung gleich der Division von ⅔ durch 2 75 = 2/6 oder ⅓. Der Multiplikator der Produktivkraft ist also immer nicht der Multiplikator, sondern der Divisor des ursprünglichen Verhältnisses, nicht der Multiplikator seines Zählers, sondern seines Nenners. Wäre er das erstere 76, so entspräche der Multiplikation der Produktivkraft die Multiplikation des Surpluswerts. Aber der Surpluswert 77 ist immer gleich einer Division des ursprünglichen Verhältnisses durch den Multiplikator der Produktivkraft. Wenn das ursprüngliche Verhältnis 8/9 war, d. h. der Arbeiter 8/9 Arbeitstag braucht, um zu leben, also das Kapital im Austausch gegen die lebendige Arbeit nur 1/9 gewinnt, die Surplusarbeit gleich 1/9, so wird der Arbeiter nun mit der Hälfte von 8/9 Arbeitstag leben können, i. e., mit 8/18 = 4/9 (ob wir den Zähler dividieren oder den Nenner multiplizieren dasselbe), und der Kapitalist, der nun den ganzen Tag <255> arbeiten lässt, hätte einen ganzen Surpluswert von 5/9 78 Arbeitstag; davon abgezogen den ursprünglichen Surpluswert von 1/9, lässt 4/5 79. Die Verdopplung der Produktivkraft hier also = Wachstum des Surpluswerts oder [der] Surpluszeit um 4/9 80. Dies kommt einfach daher, dass der Surpluswert immer gleich ist dem Verhältnis des ganzen Arbeitstags zu dem Teil des Arbeitstags, der nötig, um den Arbeiter am Leben zu erhalten. Die Einheit, wonach sich der Surpluswert berechnet, ist immer ein Bruch, i. e. der bestimmte Teil eines Tags, der exakt den Arbeitspreis repräsentiert. Ist dieser = ½, so ist die Vermehrung 81 der ||29| Produktivkraft = der Reduzierung der notwendigen Arbeit auf ¼; ist sie = ⅓so Verminderung der notwendigen Arbeit auf 1/6; also im ersten [Fall] der totale Surpluswert = ¾; im zweiten = 5/6; der relative Surpluswert 82, d. h. der im Verhältnis zu dem früher vorhandenen, im ersten Fall = ¼im zweiten gleich 1/6 83.

Der Wert des Kapitals wächst also nicht im selben Verhältnis, worin die Produktivkraft sich vermehrt, sondern im Verhältnis, worin die Vermehrung der Produktivkraft, der Multiplikator der Produktivkraft, den Bruchteil des Arbeitstags, der seinen dem Arbeiter angehörigenTeil ausdrückt, dividiert. Um wie viel die Produktivkraft der Arbeit den Wert des Kapitals vermehrt, hängt also von dem ursprünglichen Verhältnis ab, worin der Anteil der im Arbeiter vergegenständlichten Arbeit zu seiner lebendigen Arbeit steht. Dieser Anteil drückt sich immer aus als ein Bruchteil des ganzen Arbeitstags, ⅓, ⅔, etc. Die Vermehrung der Produktivkraft, d.h. ihre Multiplikation durch eine gewisse Anzahl, ist gleich einer Division des Zählers oder der Multiplikation des Nenners dieses Bruchteils durch dieselbe Anzahl. Wie groß oder klein also die Vermehrung des Werts ist, hängt nicht nur von der Zahl ab, die die Vervielfältigung der Produktivkraft ausdrückt, sondern ebenso sehr von dem vorher gegebenen Verhältnis, das den 84 dem Arbeitspreis gehörigen Teil des Arbeitstags ausmacht. Ist dieses Verhältnis ⅓, so ist die Verdopplung der Produktivkraft des Arbeitstages = einer Reduktion desselben auf 1/6; ist sie ⅔, so Reduktion desselben auf 2/6. Die vergegenständlichte Arbeit, die im Arbeitspreis enthalten ist, ist immer gleich einem Bruchteil des ganzen Tags; immer, arithmetisch ausgedrückt, ein Bruch; stets ein Zahlenverhältnis, nie eine einfache Zahl. Wenn die Produktivkraft sich verdoppelt, mit 2 multipliziert, so braucht der Arbeiter nur noch 1/2 der früheren Zeit zu arbeiten, um den Arbeitspreis herauszuschlagen; aber es hängt von dem ersten gegebenen Verhältnis ab, nämlich von der Zeit, die er vor der Vermehrung der Produktivkraft <256> so brauchte, wieviel Arbeitszeit er nun noch zu diesem Behuf braucht. Der Multiplikator der Produktivkraft ist der Divisor dieses ursprünglichen Bruchteils. Der [surplus] Wert oder die Surplusarbeit wächst daher nicht in demselben numerischen Verhältnis wie die Produktivkraft. Ist das ursprüngliche Verhältnis ½ und die Produktivkraft verdoppelt, so reduziert sich die notwendige (für den Arbeiter) Arbeitszeit auf ¼, und der Surpluswert wächst nur um ¼. Ist die Produktivkraft vervierfacht, so wird das ursprüngliche Verhältnis ⅛, und der [surplus] Wert wächst nur um ⅜ 85. Der [surplus] Wert kann nie gleich dem ganzen Arbeitstag sein; d. h., ein bestimmter Teil des Arbeitstags muss stets gegen die in dem Arbeiter vergegenständlichte Arbeit ausgetauscht werden. Der Mehrwert ist überhaupt nur Verhältnis der lebendigen Arbeit zu der im Arbeiter vergegenständlichten; das eine Glied des Verhältnisses muss daher immer bleiben. Schon dadurch, dass das Verhältnis konstant ist als Verhältnis, obgleich seine Faktoren wechseln, ist ein bestimmtes Verhältnis zwischen Vermehrung der Produktivkraft und Vermehrung des Werts gegeben. Einerseits sehen wir daher, dass der relative Surpluswert exakt gleich ist der relativen Surplusarbeit: war der [notwendige] Arbeitstag ½ und verdoppelt sich die Produktivkraft, so reduziert sich der dem Arbeiter gehörige Anteil, die notwendige Arbeit, auf ¼, und der neu hinzukommende Wert ist auch exakt ¼; aber der Total[surplus]wert ist nun ¾. Während der Surpluswert um ¼  gestiegen ist, also im Verhältnis von 1:4, ist der Totalsurpluswert = ¾ = 3:4.

Nehmen wir nun an, ¼ sei der notwendige ursprüngliche Arbeitstag gewesen, und Verdopplung der Produktivkraft fände statt, so wird die notwendige Arbeit reduziert auf ⅛, und die [vermehrte] Surplusarbeit oder [der vermehrte surplus] Wert exakt = ⅛ = 1:8. Dagegen ist der Totalsurpluswert = 7:8. Im ersten Beispiel war der ursprüngliche Totalsurpluswert =1:2 (½) und stieg nun auf 3:4; im zweiten Fall war der ursprüngliche Totalsurpluswert ¾ und ist nun gestiegen auf 7:8 (⅞). Im ersten Fall ist er gewachsen von ½ oder 2/4 auf ¾; im zweiten von ¾ oder 6/8 auf 7/8; im ersten Fall um ¼, im zweiten um ⅛: d.h., im ersten Fall ist er doppelt so hoch gestiegen, wie im zweiten; ||30| aber im ersten Fall ist der Totalsurpluswert nur ¾ oder 6/8, während er im zweiten ⅞ ist, also ⅛ mehr.

Gesetzt, die notwendige Arbeit 1/16, so der totale Surpluswert = 15/16; der im vorigen Verhältnis 86 6/8 = 12/16 87 war; also der totale Surpluswert, der vorausgesetzt, ist höher um 3/16 88 als im vorigen Fall. Gesetzt nun, die Produktivkraft verdopple sich, so die notwendige Arbeit = 1/32; die früher = 2/32 (1/16) war; also ist die Surpluszeit um 1/32 gestiegen, also auch der Surpluswert.

<257> Betrachten wir den totalen Surpluswert, der 15/16 oder 30/32 war, so ist er jetzt 31/32. Verglichen mit dem frühem Verhältnis (wo die notwendige Arbeit ¼ war oder 8/32), ist der Totalsurpluswert jetzt 31/32, während er früher nur 28/32 89 war, also um 3/32 90 gewachsen. Aber relativ betrachtet, vermehrte er sich im ersten Fall durch die Verdopplung der Produktion um ⅛ oder 4/32, während er sich jetzt nur vermehrt hat um 1/32, also um 3/32 weniger.

Wäre die notwendige Arbeit schon reduziert auf 1/1000, so wäre der Totalsurpluswert = 999/1000. Vertausendfachte sich nun die Produktivkraft, so fiele die notwendige Arbeit auf 1/1.000.000 Arbeitstag und der Totalsurpluswert betrüge 999.999/1.000.000 eines Arbeitstags; während er vor dieser Vermehrung der Produktivkraft nur 999/1000 oder 999.000/1.000.000 betrug; er wäre also gewachsen um 999/1.000.000 = 1/1001 91 (dazu noch 1/(1001+1/999) 92, d.h., das Totalsurplus wäre mit der Vertausendfachung der Produktivkraft noch nicht um 1/1001 93 gestiegen, d.h. noch nicht um 3/3003 94, während es im vorigen Fall durch bloße Verdopplung der Produktivkraft um 1/32 stieg. Fällt die notwendige Arbeit von 1/1000 auf 1/1.000.000, so fällt sie exakt um 999/1.000.000 (denn 1/1000 = 1000/1.000.000), d.h. um den Surpluswert 95.

Resümieren wir dies, so finden wir:

Erstens: Die Vermehrung der Produktivkraft der lebendigen Arbeit vermehrt den Wert des Kapitals (oder vermindert den Wert des Arbeiters) nicht dadurch, dass sie das Quantum der mit derselben Arbeit geschaffenen Produkte oder Gebrauchswerte vermehrt – Produktivkraft der Arbeit ist ihre Naturkraft –, sondern weil sie die notwendige Arbeit vermindert, also in demselben Verhältnis, worin sie diese vermindert, Surplusarbeit oder, was dasselbe ist, Surpluswert schafft; weil der Mehrwert des Kapitals, den es durch den Produktionsprozess erlangt, überhaupt nur in dem Überschuss der Surplusarbeit über die notwendige Arbeit besteht. Die Vermehrung der Produktivkraft kann die Surplusarbeit nur vermehren – d. h. den Überschuss der im Kapital als Produkt vergegenständlichten Arbeit über die in dem Tauschwert des Arbeitstags vergegenständlichte Arbeit, soweit sie das Verhältnis der notwendigen Arbeit zur Surplusarbeit vermindert, und nur in dem Verhältnis, worin sie dies Verhältnis vermindert. Der Surpluswert ist exakt gleich der Surplusarbeit; die Vermehrung des einen exakt gemessen durch die Verminderung der notwendigen Arbeit.

<258> Zweitens. Der Mehrwert des Kapitals vermehrt sich nicht wie der Multiplikator der Produktivkraft, d. h. die Anzahl, worin die Produktivkraft (als Einheit, als Multiplikand gesetzt) sich vermehrt; sondern um das Surplus des Bruchteils des lebendigen Arbeitstags, der ursprünglich die notwendige Arbeit darstellt, über diesen selben Bruchteil, dividiert durch den Multiplikator der Produktivkraft. Also, wenn die notwendige Arbeit = ¼ des lebendigen Arbeitstags und die Produktivkraft sich verdoppelt, so wächst der Wert des Kapitals nicht um das Doppelte, sondern ||31| um ⅛, welches gleich ist ¼ oder 2/8 (der ursprüngliche Bruchteil des Arbeitstags, der die notwendige Arbeit darstellt) – ¼ dividiert durch 2 oder = 2/8 – ⅛ = ⅛. (Der Wert verdoppelt sich, kann auch ausgedrückt werden, er 4/2 oder 16/8 sich. Wäre also im obigen Beispiel die Produktivkraft um 10/8 gewachsen, so der Profit nur um ⅛. Sein Wachsen verhielte sich zu dem der Produktivkraft = 1:16. 96 (That is it! 97) War der Bruchteil 1/1000 und wächst die Produktivkraft um das Tausendfache, so wächst der Wert des Kapitals nicht um das Tausendfache, sondern noch nicht um 1/1001 98; er wächst um 1/1000 – 1/1.000.000, d.h. um 1000/1.000.000 – 1/1.000.000 = 999/1.000.000)

Also hängt die absolute Summe, worin das Kapital seinen Wert durch eine bestimmte Vermehrung der Produktivkraft vermehrt, ab von dem gegebenen Bruchteil des Arbeitstags, von dem aliquoten 99 Teil des Arbeitstags ab, der die notwendige Arbeit darstellt und der also das ursprüngliche Verhältnis der notwendigen Arbeit zum lebendigen Arbeitstag ausdrückt. Die Vermehrung der Produktivkraft in einem bestimmten Verhältnis kann also den Wert des Kapitals in den verschiedenen Ländern z.B. verschieden vermehren. Eine allgemeine Vermehrung der Produktivkraft im selben Verhältnis kann den Wert des Kapitals in den verschiedenen Industriezweigen verschieden vermehren und wird dies tun, je nach dem verschiedenen Verhältnis in diesen Zweigen der notwendigen Arbeit zum lebendigen Arbeitstag. Dies Verhältnis wäre natürlich in einem System der freien Konkurrenz dasselbe in allen Geschäftszweigen, wenn die Arbeit überall einfache Arbeit wäre, also die notwendige Arbeit dieselbe. (Dieselben Quanten vergegenständlichter Arbeit darstellte.)

Drittens: Je größer der Surpluswert des Kapitals vor der Vermehrung der Produktivkraft, je größer das Quantum der vorausgesetzten Surplusarbeit oder Surpluswerts des Kapitals oder je kleiner bereits der Bruchteil des Arbeitstags, der das Äquivalent des Arbeiters bildet, die notwendige Arbeit ausdrückt, desto geringer ist das Wachstum des Surpluswerts, das das Kapital von der Vermehrung der Produktivkraft erhält. Sein Surpluswert steigt, aber in immer geringerem Verhältnis zur Entwicklung der Produktivkraft. Je entwickelter also <259> schon das Kapital, je mehr Surplusarbeit es geschaffen hat, um so furchtbarer muss es die Produktivkraft entwickeln, um sich nur in geringem Verhältnis verwerten, d. h. Mehrwert zuzufügen – weil seine Schranke immer bleibt das Verhältnis zwischen dem Bruchteil des Tages, der die notwendige Arbeit ausdrückt, und dem ganzen Arbeitstag. Innerhalb dieser Grenzen kann es sich allein bewegen. Je kleiner schon der Bruchteil, der auf die notwendige Arbeit fällt, je größer die Surplusarbeit, desto weniger kann irgendeine Vermehrung der Produktivkraft die notwendige Arbeit sensibly 100 vermindern; da der Nenner enorm gewachsen ist. Die Selbstverwertung des Kapitals wird schwieriger im Maße, wie es schon verwertet ist. Die Vermehrung der Produktivkräfte würde dem Kapital gleichgültig; die Verwertung selbst, weil ihre Proportionen minim101 geworden sind; und  es hätte auf gehört, Kapital zu sein. Wäre die notwendige Arbeit 1/1000 und verdreifachte sich die Produktivkraft, so wurde sie nur fallen [auf] 1/3000 oder die Surplusarbeit wäre nur gewachsen um 2/3000- Es geschieht dies aber nicht, weil der Arbeitslohn gewachsen oder der Anteil der Arbeit am Produkt, sondern weil er schon so tief gefallen ist, betrachtet im Verhältnis zum Produkt der Arbeit oder zum lebendigen Arbeitstag.

{Die im Arbeiter vergegenständlichte Arbeit zeigt sich hier selbst als Bruchteil seines eigenen lebendigen Arbeitstags; denn das ist dasselbe, als worin die vergegenständlichte Arbeit, die er vom Kapital als Lohn erhält, zum ganzen Arbeitstag steht.}

(Alle diese Sätze nur richtig in dieser Abstraktion für das Verhältnis auf dem jetzigen Standpunkt. Es werden weitere Beziehungen hineinkommen, die sie bedeutend modifizieren. Das Ganze, soweit es sich nicht ganz im allgemeinen [darstellt], gehört überhaupt schon in die Lehre vom Profit.)

Soviel zunächst im Allgemeinen: Die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit – erst das Setzen der Surplusarbeit – ist notwendige Bedingung für das Wachstum des Werts oder die Verwertung des Kapitals. Als unendlicher Trieb der Bereicherung strebt es also nach unendlicher Vermehrung der Produktivkräfte der Arbeit und ruft sie ins Leben. Aber andererseits, jede Vermehrung der Produktivkraft der Arbeit – abgesehen davon, dass sie die Gebrauchswerte für den Kapitalisten vermehrt – ist Vermehrung der Produktivkraft des Kapitals und ist, vom jetzigen Standpunkt aus, nur Produktivkraft der Arbeit, insofern sie Produktivkraft des Kapitals ist.

1 getrennt

2 Gemeint ist hier vor allem die anonym erschienene Schrift von Thomas Hodgskin, „Labour defended against the Claims of capital; or, the unproductiveness of Capital proved“, London 1825.

Eine ausführliche Analyse dieser Schrift gibt Marx in den „Theorien über den Mehrwert“ (siehe Band 26.3 unserer Ausgabe, S. 262-313).

3 Adam Smith, „An inquiry ...“, vol.2, London 1836, p. 355-385.

4 Nassau William Senior polemisiert in seinem Buch „Principes fondamentaux de l’économie politique ..Paris 1836, p. 195-206, gegen Smith’ Theorie von produktiver und unproduktiver Arbeit. Das Beispiel vom Klaviermacher und -spieler kommt hier jedoch nicht vor.

Ähnliche Beispiele beschreibt Marx ausführlicher in seinen „Theorien über den Mehrwert“ (siehe Band 26.1 unserer Ausgabe, S. 130, 259-264 und 377).

5 folglich

6 Ganz das Gegenteil.

7 ganz so produktiv wie die für produktive Konsumtion; immer vorausgesetzt, dass sie Kapital produziert oder reproduziert

8 Thomas Robert Malthus, „Principles of political economy...“, 2. ed., London 1836, p. 47, note.

Marx verweist auf sein Londoner Exzerptheft X von 1851.

9 Meisters Reichtum

10 Produktiver Arbeiter [ist] derjenige, der unmittelbar Kapital vermehrt.

11 In der Handschrift: Linsen auf seine

12 Sismondi, „Nouveaux principes d’économie politique ...“, 2.ed., 1.1, Paris 1827, p. 90 und 105.

Marx verweist auf die Seitenzahlen eines nicht überlieferten Exzerptheftes, das zwischen 1844 und 1847 entstand.

13 Antoine Cherbuliez, „Richesse ou pauvrete“, 2. ed., Paris 1841, p. 55/56 und 64.

Marx verweist auf die Seitenzahl eines nicht überlieferten Exzerptheftes, das zwischen 1844 und 1847 entstand. 229

14 wenn Sie wollen

15 Mit den Ansichten Ricardos über den unproduktiven Charakter des Kapitals setzt sich Marx in seinen „Theorien über den Mehrwert“ auseinander (siehe Band 26.2 unserer Ausgabe, S.464, und Band 26.3, S. 259-262).

16Jean-Baptiste Say, „Traité d’économie politique .. .“,3. ed.,t. 2, Paris 1817,p.429.

Marx verweist auf ein Pariser Exzerptheft von 1844 (siehe MEGA IV/2, S.324).

17 Sismondi, „Études sur l’économie politique“, t. 2, Bruxelles 1838, p.273.

Marx verweist auf die Seite eines Brüsseler Exzerptheftes von 1845.

18 Wert

19 Siehe David Ricardo, „On the principles ..3. ed., London 1821, p. 327 und 499.

20 akkumulierte Arbeit verwendet bei der Produktion neuer Arbeit

21 Jean-Baptiste Say, „Traité d’économie politique ...“, 3. ed„ t. 2, Paris 1817, p.424, 425 und 429.

22 produktiven Dienst des Kapitals

23  „das Kapital hat Wert, die Arbeit produziert“

24 Pierre-Joseph Proudhon, „Système des contradictions économiques, ou Philosophie de la misère“, 1.1, Paris 1846, p.61 (siehe auch hier).

25 produzieren

26 Schatz

27 Frederic Bastiat und Pierre-Joseph Proudhon, „Gratuité du crédit“, Paris 1850, p.250 und 248/249. Marx verweist auf sein Londoner Exzerptheft XVI von 1851.

28 In der Handschrift: Dass es seine

29 In der Handschrift: erhalten

30 George Ramsay, „An essay on the distribution of wealth“, Edinburgh, London 1836, p. 184.

Marx verweist auf sein Londoner Exzerptheft IX von 1851. 236

31 In der Handschrift: es

32 Marx verwendet den Terminus „Mehrwert“ hier zum erstenmal in diesem Manuskript zur Kennzeichnung jenes Überschusses über das ursprüngliche vorgeschossene Kapital, den sich der Kapitalist unentgeltlich aneignet.

33 künstlich

34 David Ricardo, „On the principles ...“, 3. ed., London 1821, p. 131.

Marx verweist auf sein Londoner Exzerptheft VIII von 1851, in dem u. a. ausführlich kommentierte Auszüge aus Ricardos Hauptwerk enthalten sind. Auf den Seiten 39/40 dieses Heftes gibt Marx in eigener deutscher Übersetzung die wichtigsten Stellen aus dem 7. Kapitel „Über den Außenhandel“ wieder und macht seine kritischen Bemerkungen dazu. Die im Text angeführte Stelle ist ein Resümee von Marx, das den Hauptgedanken Ricardos über den auswärtigen Handel zusammenfasst.

35 Produktionsnebenkosten

36 Kapital

37 Oberaufsicht

38 Marx bezieht sich hier auf Frederic Bastiat und Pierre-Joseph Proudhon, „Gratuité du crédit“, Paris 1850.

Die Ansichten von Proudhon über den Zins hat Marx in den „Theorien über den Mehrwert“ behandelt (siehe Band 26.3 unserer Ausgabe, S. 512-516).

39 wenn Sie wollen

40 pour le roi de Prusse (für den König von Preußen) – gemeint ist für jemanden, bei dem nichts zu gewinnen ist, umsonst.

41 Das ist alles.

42 in der Handschrift: ihr

43 Frederic Bastiat, „Harmonies economiques“, 2.ed„ Paris 1851, p.378 und 381-383.

44 Verschleiß

45 Marx verwendet den Terminus „surplus Arbeit“ hier zum ersten Mal in diesem Manuskript.

46 Plantagenbesitzer. Gemeint ist der mit „Expertus“ Unterzeichnete Artikel „Negroes and the slave trade. To the Editor of the Times“, der in „The Times“ (London) vom 21. November 1857 veröffentlicht wurde.

47 Nachsicht und Trägheit

48 Plantagen

49 selbstversorgende

50 Bauern

51 Marx macht in seinem Londoner Exzerptheft VIII von 1851, S.58, folgende Bemerkung: „Die meisten Gegner von Ricardo, wie Wakefield z. B. behaupten, er könne den Mehrwert nicht erklären. Also z. B.: Ein Fabrikant legt 30 Pfund Sterling aus für Rohmaterial, 20 für Maschinerie, 50 für Arbeitslohn. Insgesamt 100 Pfund Sterling. Er verkauft seine Ware für 110 Pfund Sterling. Wo kommen die 10 Pfund Sterling her?“ (Siehe auch Band 26.2 unserer Ausgabe, S. 428-434.)

52 Wahrscheinlich meint Marx Malthus’ Schrift „The measure of value stated and illustrated ...“, London 1823. Eine ausführliche Analyse der Werttheorie von Malthus und insbesondere von Malthus’ Kritik an der Lehre Ricardos gibt Marx in den „Theorien über den Mehrwert“. (Siehe Band 26.3 unserer Ausgabe, S. 23-28.) 245 272

155

53 David Ricardo, „On the principles.. .“,3. ed., London 1821, p. 1-12 und 60/61.

54Wert

55 s. o.

56 daher

57 in der Handschrift: es

58 im Grunde

59 Handel

60 In der Handschrift: verhält

61 Adam Smith, „An inquiry ...“, vol.2, London 1836, p.356

62 den Reichtum ihres Auftraggebers vermehren

63 fehlerhafter Kreislauf

64 grober

65 siehe oben

66 in der Handschrift: bilden

67 Landwirt

68 Wechselmakler

69 Pächtern

70 sofort

71 in der Handschrift: gefallen

72 Marx verwendet den Terminus „notwendige Arbeit“ hier zum ersten Mal in diesem Manuskript.

73 In der Handschrift: Arbeit

74 in der Handschrift: (durch das ursprüngliche

75 in der Handschrift: durch 3

76 in der Handschrift: letztere

77 sollte eigentlich heißen: das Wachstum des Surpluswerts

78 In der Handschrift: 4/9

79 in der Handschrift: 3/9 oder ⅓

80 in der Handschrift: ⅓

81 sollte eigentlich heißen: Verdopplung

82 Marx verwendet den Terminus „relativer Surpluswert“ hier zum ersten Mal in diesem Manuskript.

83 in der Handschrift: 2/6 oder ⅓

84 in der Handschrift: das das

85 In der Handschrift: ⅛

86 Gemeint ist der zweite Fall mit dem ursprünglichen Totalsurpluswert ¾.

87 in der Handschrift: ⅝ = 1/16

88 in der Handschrift: 5/16

89 In der Handschrift: 20/32

90 in der Handschrift: 11/32

91 in der Handschrift: 1/11

92 in der Handschrift: (dazu noch 1/(11+1/999)

93 in der Handschrift: 1/11

94 in der Handschrift: 3/33

95 sollte eigentlich heißen: um den Zuwachs des Surpluswerts

96 Hier müsste es statt Profit Mehrwert heißen, statt 1:16 müsste 16⅔:100 oder 1:6 stehen, denn in dem von Marx gemeinten zweiten Fall wächst die Produktivkraft um 100%, während der Mehrwert von ¾ eines Arbeitstages auf ⅞ eines Arbeitstages steigt, d. h. nur um 16⅔% wächst.

97 So ist das!

98 in der Handschrift: 1/11

99 ohne Rest aufgehenden

100 spürbar

101 gering